Es ist zum Verzweifeln. Auf der Bank gibt es kaum mehr Zins. Inklusive Gebühren legt man schnell mal drauf. Wohin nur mit dem Ersparten? Die nächstliegende Lösung für viele Schweizer: das Geld zu Hause horten.
In Baumärkten schiessen die Verkaufszahlen von Tresoren in die Höhe. Zum Beispiel bei Migros Do it + Garden. «Wir verkaufen deutlich mehr Tresore», sagt eine Sprecherin. Migros hat in seinen Do it + Garden extra Sicherheitszentren eingerichtet. Dasselbe Bild bei Jumbo und Coop Bau + Hobby: «2015 ist eine Zunahme beim Verkauf festzustellen. Das geht von der einfachen Geldkassette für 19.95 bis zum robusten Feuerschutztresor für 379 Franken», so ein Coop-Sprecher.
Aber: Wie sicher ist ein Tresor überhaupt? Polizei-Feldweibel Marco Liechti (43) sagt: «Teure Sachen sind in billigen Tresoren falsch aufgehoben.» Wenn schon, empfiehlt er Safes für mindestens 2000 Franken. Liechti ist Leiter der Abteilung Kriminalprävention bei der Basler Kantonspolizei. Diese führt gratis Beratungen gegen Einbrüche durch. Etwa 300 sind es im Jahr. Liechti ist oft mit dabei. «Wir werden bei jeder Beratung zum Thema Tresor gefragt.»
Er erzählt dann, dass ein Tresor allein nichts bringe. «Die Verankerung ist genauso wichtig. Einbrecher können bis zu 500 Kilo schwere Tresore mitnehmen.» Holz und Backstein nützen wenig. Beton muss es sein.
Doch nicht nur aus baulichen Gründen warnt Liechti davor, zu viel Bargeld zu Hause zu lagern: «Das ist in der Regel nicht versichert.» Das heisst: Bei einem Diebstahl droht der Totalverlust.