Darum gehts
- Roche stellt Diversitätsförderung in den USA ein, folgt anderen Unternehmen
- Schweizer Grossunternehmen reagieren unterschiedlich auf US-Druck gegen DEI-Programme
- Wegen Vorgaben beim Reporting in der Schweiz könnten Probleme auf Unternehmen zukommen
Roche geht in den USA auf Tauchstation. Der Basler Pharmariese informierte am Dienstag 103'000 Mitarbeitende weltweit, darunter 25'000 in den Vereinigten Staaten, dass in den USA und global per sofort nicht mehr über Ziele zur Förderung von Minderheiten und Frauen berichtet werde. Sogenannte DEI-Ziele – DEI steht für «Diversity, Equity & Inclusion», also Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion – und Programme tauchen auch in Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichten ab dem laufenden Geschäftsjahr nicht mehr auf.
«Vor dem Hintergrund der neuen US-Exekutivverordnungen zu DEI haben wir unsere Arbeitsweisen und Programme auf globaler wie auf US-amerikanischer Ebene überprüft und angepasst, um die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten», bestätigt Roche-Sprecherin Rebekka Schnell.
In den USA gibt es seit den 70er-Jahren freiwillige Gleichstellungsinitiativen innerhalb grosser Unternehmen. Diese sollen sicherstellen, dass die Arbeitnehmerschaft ein Abbild der Gesamtbevölkerung in Bezug auf Ethnie, Geschlecht, Religion, Alter, Behinderung oder sexuelle Orientierung widerspiegelt. Die Abkürzung DEI steht für englisch «Diversity, Equity, Inclusion» (deutsch: Vielfalt, Gerechtigkeit, Einbeziehung). Als praktisch erste Amtshandlung erliess US-Präsident Donald Trump (78) am 20. und 21. Januar 2025 zwei Durchführungsverordnungen, die DEI-Programme in Bundesbehörden abbauen sollen und solche als «illegale und verschwenderische Verstösse gegen das Antidiskriminierungsgesetz» taxieren. Auch Empfänger von US-Bundesaufträgen müssen die Durchführung von DEI-Programmen eindämmen und die Einhaltung dieser neuen Richtlinie bescheinigen. Trump macht keinen Hehl daraus, dass er mit DEI nichts am Hut hat. Darum erklärte er als erste Amtshandlung den «Woke-Kapitalismus» für beendet.
In den USA gibt es seit den 70er-Jahren freiwillige Gleichstellungsinitiativen innerhalb grosser Unternehmen. Diese sollen sicherstellen, dass die Arbeitnehmerschaft ein Abbild der Gesamtbevölkerung in Bezug auf Ethnie, Geschlecht, Religion, Alter, Behinderung oder sexuelle Orientierung widerspiegelt. Die Abkürzung DEI steht für englisch «Diversity, Equity, Inclusion» (deutsch: Vielfalt, Gerechtigkeit, Einbeziehung). Als praktisch erste Amtshandlung erliess US-Präsident Donald Trump (78) am 20. und 21. Januar 2025 zwei Durchführungsverordnungen, die DEI-Programme in Bundesbehörden abbauen sollen und solche als «illegale und verschwenderische Verstösse gegen das Antidiskriminierungsgesetz» taxieren. Auch Empfänger von US-Bundesaufträgen müssen die Durchführung von DEI-Programmen eindämmen und die Einhaltung dieser neuen Richtlinie bescheinigen. Trump macht keinen Hehl daraus, dass er mit DEI nichts am Hut hat. Darum erklärte er als erste Amtshandlung den «Woke-Kapitalismus» für beendet.
In einem internen Memo an die Mitarbeitenden, das Blick vorliegt, macht die Geschäftsleitung klar, dass die Anpassungen wegen des Drucks der US-Regierung erfolgen. Das Risiko ist offenbar zu gross, Aufträge in den USA zu verlieren und damit Arbeitsplätze zu gefährden.
Damit reiht sich Roche in die wachsende Liste von Unternehmen ein, die im Kampf von US-Präsident Donald Trump (78) gegen Diversitätsförderung nachgeben. Dazu gehören auch die Tech-Giganten Amazon, Meta und Google, fast alle US-Grossbanken, Boeing, Walmart, McDonald's, Pepsi, Paramount, Victoria's Secret und weitere.
Auch der Basler Pharmakonzern Novartis hat die Vorgaben zur Förderung der Diversität im Unternehmen gestrichen. Und die Grossbank UBS verzichtet neu ebenfalls auf die Wortkombination Diversity, Equity and Inclusion, auch das Kürzel DE&I sucht man in Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichten vergebens.
Viele Schweizer Grossunternehmen lavieren
Andere Schweizer Unternehmen überprüfen, wie weit sie gehen wollen. Nestlé, mit 48'000 Mitarbeitenden in den USA das dortige grösste Schweizer Unternehmen, hält fest: «Wir haben nicht vor, unsere Strategie zur Schaffung eines integrativeren Arbeitsumfelds zu ändern.» Dieses sei seit 2007 im Firmenkodex verankert. Doch weiter heisst es: «Unsere Märkte haben die Flexibilität, ihre Bemühungen um DEI an den lokalen kulturellen und rechtlichen Kontext anzupassen.» Jeder Markt setze seinen eigenen Aktionsplan um, was zu Unterschieden zwischen den Märkten führen könne. Das Hintertürchen für Änderungen bleibt also offen.
Lindt & Sprüngli, mit fast 4000 Mitarbeitenden in den USA, hält fest: «Wir werden unsere Ziele sowie das DEI-Framework überprüfen und möglichen regulatorischen Entwicklungen, wenn nötig, anpassen.»
Der Technologiekonzern ABB wartet ab: «Wir haben gegenwärtig keine Änderungen vorgenommen, prüfen aber weiterhin die Auswirkungen der Executive Orders und der weiteren Richtlinien.» ABB werde sich an alle Gesetze und Vorschriften halten, «wo immer wir tätig sind.» Pharmazulieferer Lonza sagt salomonisch zu Blick: «Wir stellen Mitarbeiter auf der Grundlage ihrer Leistungen ein, sodass niemand aufgrund seines Geschlechts, seiner Ethnie oder anderer Merkmale benachteiligt wird.»
Künftig verschiedene Reportings nötig?
Für Nicole Niedermann (42) vom «Competence Center for Diversity, Disability and Inclusion» der Uni St. Gallen zeigen die Reaktionen, wie verunsichert die Schweizer Wirtschaft mit den Änderungen in den USA umgehen. Sie zeigt aber auch Verständnis: «Es sind kommunikative Schutzmassnahmen, damit die Firmen nicht angreifbar sind.» Die Selbstzensur von Worten und Werten im öffentlichen Raum werde nichts daran ändern, dass DEI-Themen zentral bleiben. «Vielleicht strukturieren Firmen ihre DEI-Programme anders, weniger sichtbar, aber dort, wo sie strategisch verankert sind, bleiben sie bestehen», so Niedermann.
Ein Problem dürfte bei den Geschäftsberichten entstehen. Seit 2023 sind grössere Unternehmen in der Schweiz verpflichtet, über nichtfinanzielle Belange wie Umwelt, Soziales und Menschenrechte zu berichten. «Hier könnten Unternehmen zwischen zwei Reporting-Ansätzen gefangen sein», schliesst Niedermann.
Michel Rudin (39) von der Plattform Swiss Diversity versteht nicht, weshalb Unternehmen schon jetzt eine Abkehr von DEI-Massnahmen kommunizieren: «Damit tun sie sich, gerade angesichts des Fachkräftemangels, keinen Gefallen.» In Europa herrsche in Bezug auf Diversität eine andere Werthaltung und Arbeitnehmer wollten sicher gehen, dass sie diskriminierungsfrei angestellt werden.
In den USA gibt es seit den 70er-Jahren freiwillige Gleichstellungsinitiativen innerhalb grosser Unternehmen. Diese sollen sicherstellen, dass die Arbeitnehmerschaft ein Abbild der Gesamtbevölkerung in Bezug auf Ethnie, Geschlecht, Religion, Alter, Behinderung oder sexuelle Orientierung widerspiegelt. Die Abkürzung DEI steht für englisch «Diversity, Equity, Inclusion» (deutsch: Vielfalt, Gerechtigkeit, Einbeziehung). Als praktisch erste Amtshandlung erliess US-Präsident Donald Trump (78) am 20. und 21. Januar 2025 zwei Durchführungsverordnungen, die DEI-Programme in Bundesbehörden abbauen sollen und solche als «illegale und verschwenderische Verstösse gegen das Antidiskriminierungsgesetz» taxieren. Auch Empfänger von US-Bundesaufträgen müssen die Durchführung von DEI-Programmen eindämmen und die Einhaltung dieser neuen Richtlinie bescheinigen. Trump macht keinen Hehl daraus, dass er mit DEI nichts am Hut hat. Darum erklärte er als erste Amtshandlung den «Woke-Kapitalismus» für beendet.
In den USA gibt es seit den 70er-Jahren freiwillige Gleichstellungsinitiativen innerhalb grosser Unternehmen. Diese sollen sicherstellen, dass die Arbeitnehmerschaft ein Abbild der Gesamtbevölkerung in Bezug auf Ethnie, Geschlecht, Religion, Alter, Behinderung oder sexuelle Orientierung widerspiegelt. Die Abkürzung DEI steht für englisch «Diversity, Equity, Inclusion» (deutsch: Vielfalt, Gerechtigkeit, Einbeziehung). Als praktisch erste Amtshandlung erliess US-Präsident Donald Trump (78) am 20. und 21. Januar 2025 zwei Durchführungsverordnungen, die DEI-Programme in Bundesbehörden abbauen sollen und solche als «illegale und verschwenderische Verstösse gegen das Antidiskriminierungsgesetz» taxieren. Auch Empfänger von US-Bundesaufträgen müssen die Durchführung von DEI-Programmen eindämmen und die Einhaltung dieser neuen Richtlinie bescheinigen. Trump macht keinen Hehl daraus, dass er mit DEI nichts am Hut hat. Darum erklärte er als erste Amtshandlung den «Woke-Kapitalismus» für beendet.
Swatch beugt sich nicht
Einige Unternehmen stellen sich deutlich gegen den US-Druck. Swatch bekennt sich im aktuellen Geschäftsbericht zur Förderung der Diversität und zur Erhöhung des Frauenanteils in Managementpositionen. Der Uhrenhersteller plane nicht, von dieser Haltung abzuweichen, sagt Swatch-Chef Nick Hayek (70) zu Blick. Swatch bleibe auch unter der neuen politischen Grosswetterlage in den USA bei seiner bisherigen Linie.
Auch die Airline Swiss bekennt Farbe: «Inklusion ist ein fester Bestandteil unserer Unternehmenskultur», so ein Sprecher. Seit 2021 verwende Swiss unternehmensweit die genderneutrale Sprache. «Externe Entwicklungen haben auf unsere Bestrebungen keinen Einfluss.»