Lidl Schweiz nimmt Einweg-Plastik-Artikel wie Trinkhalme, Einwegbecher und -gläser, Teller, Besteck und Wattestäbchen mit Plastikschaft bis Ende nächsten Jahres aus dem Sortiment. Das hat der Discounter heute Mittwoch angekündigt. Die Aktion passiert im Rahmen des Plans, den Plastikeinsatz bis zum Jahr 2025 um 20 Prozent zu reduzieren.
Statt den Einweg-Produkten will Lidl Produkte aus alternativen und recyclebaren Materialien verkaufen, an denen das Unternehmen aktuell gemeinsam mit seinen Lieferanten arbeitet. In einem zweiten Schritt strebt der Discounter den Verzicht und die Umstellung von Besteck und Trinkhalmen im Convenience- und Getränkebereich an.
Konkurrenz engagiert
Auch die Konkurrenz ist nicht untätig, wie sie auf Anfrage von BLICK schreibt: «Wo es sinnvoll ist, ersetzt die Migros in ihrem Sortiment laufend Plastik durch alternative Materialien», schreibt eine Sprecherin. Einen grundsätzlichen Verzicht erachte man aber als nicht zielführend, da bei richtiger Entsorgung Plastik häufig die geringere Umweltbelastung aufweise als andere Materialien. «Es lohnt sich daher, beim Plastik genauer hinzuschauen, um die jeweils beste Lösung für die Umwelt zu finden.»
Coop schreibt, man wolle bis 2020 gegenüber 2012 mindestens 4000 Tonnen an Verpackungsmaterial einsparen. Bisher sei man bei rund 3000 Tonnen eingespart. «So haben wir beispielsweise den Materialanteil der Verpackungen von Take-away-Salaten um rund 34 Prozent reduziert», schreibt ein Sprecher. Zudem habe etwa der Produktionsbetrieb Pearlwater die Mineralwasserflaschen der Eigenmarken Swiss Alpina und Prix Garantie so gestaltet, dass weniger Plastik dafür gebraucht werde.
Und Aldi schreibt: «Wir prüfen derzeit den Verzicht auf gewisse Einweg-Kunststoffprodukte, wobei diese ehrlicherweise nicht den Grossteil der von uns in Verkehr gebrachten Kunststoffe ausmachen.» Es sei aber auch wichtig, eine ganzheitliche Strategie zu verfolgen und sich nicht auf Einweg-Artikel zu beschränken.
Weiter als Coop und Migros
Lidl plant, die Mengen, die bereits eingekauft worden sind, noch zu verkaufen und dann sukzessive auf alternative Materialien umzusteigen.
Bereits heute verzichtet Lidl seit dem Markteintritt in die Schweiz 2009 auf die Abgabe von Gratis-Raschelsäckli an der Kasse. Die Grossverteiler Coop und Migros dagegen verteilten bis Ende 2016 Gratis-Plastiksäckli.
Alle Tragetaschen sind kostenpflichtig und mehrfach verwendbar. Auch im Textil- und Kosmetikbereich wurden Verpackungsreduktionen vorgenommen, indem die äusseren Verpackungen aus Plastik entfernt wurden. Weiterhin wurde bei den Bio-Fairtrade-Bananen der Plastiksack durch eine Banderole ersetzt. (SDA/koh)
PET
Der Polyester-Kunststoff lässt sich zu hochwertigen Produkten wiederverarbeiten – und wird in der Schweiz höchst erfolgreich rezykliert: 83 Prozent des PET landen am richtigen Ort.
Plastikflaschen
Die meisten Detailhändler nehmen Plastikflaschen von Shampoos oder Milchprodukten entgegen.
Sammelsäcke
Es gibt verschiedene Anbieter von Sammelsäcken für Plastikmüll, einige von ihnen stehen allerdings in der Kritik, weil der Abfall im Ausland verarbeitet wird und die Recycling-Qualität tief ist.
PET
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