Direktor Oliver Skreinig sucht das Weite in Deutschland
Schon mal Schluss für den Circus Royal im Internet

Während Circus-Royal-Direktor Oliver Skreinig in Deutschland wieder in der Manege steht, warten Royal-Artisten und -Angestellte noch immer auf ihre Monatslöhne. Nun ist auch die Website des Zirkus offline.
Publiziert: 03.01.2020 um 13:34 Uhr
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Aktualisiert: 19.08.2020 um 15:51 Uhr
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Direktor Oliver Skreinig steht wieder im Scheinwerferlicht.
Foto: Keystone
Dorothea Vollenweider und Patrik Berger

Das Drama um den Circus Royal geht im neuen Jahr weiter. Nun ist nicht nur der Direktor weg, auch die Website der nach eigenen Angaben Nummer zwei im Lande ist nicht mehr aufrufbar. Einzig eine Nachricht bleibt zurück: «Guten Tag. Unsere Webseite ist zur Zeit nicht erreichbar. Vielen Dank für Ihr Verständnis.»

Was ist passiert? Die Artisten und Angestellten des Circus Royal warten seit November vergebens auf mehrere Monatslöhne (BLICK berichtete). Der Gemeinde Emmen LU schuldet Royal-Direktor Oliver Skreinig noch die Hälfte der Platzmiete für den Weihnachtszirkus von 2018. Auf diesen hat er zuletzt verzichtet.

Direktor macht sich aus dem Staub

Im November macht sich Skreinig zusammen mit seiner Sekretärin aus dem Staub – mitten in der Nacht. Dass der Circus Royal 2020 noch einmal auf Tournee geht, ist unwahrscheinlich.

Für Fragen von BLICK ist Skreinig seit Wochen nicht erreichbar. Er lässt sich lieber zelebrieren, steht in der Manege und geniesst das Scheinwerferlicht. Laut mehreren Branchenkennern führt der Direktor des Circus Royal derzeit im Main-Tauber Weihnachtscircus in Bad Mergentheim (D) durchs Programm.

Artisten bitten um Hilfe

Immer wieder haben sich in den vergangenen Wochen verzweifelte Artisten bei BLICK gemeldet. Etwa Olga P.*, die seit Jahren für den Circus Royal arbeitet und auch früher schon schwierige Zeiten durchgemacht hat. Doch ihre Gage hat sie am Ende immer bekommen.

Nicht so 2019: «Wir brauchen Hilfe, um zu unserem Geld zu kommen. Einen Anwalt in der Schweiz können wir uns nicht leisten», sagt die Tänzerin. Eine Tänzerin, die beim Circus Royal – wie andere Kolleginnen auch – noch weitere Jobs übernehmen musste.

P. zum Beispiel sass an der Kasse, kassierte den Eintritt der wenigen Besucher, die am Ende noch kamen. «Alle haben für den Zirkus gekämpft», erzählt P. «Wir wollten selber Reklame machen, Zuschauer ins Zelt locken, Werbebroschüren verteilen.» Doch Skreinig habe das alles abgeblockt.

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