Die Verzögerungen bestünden seit nunmehr über einem Jahr. Sollte die Lage anhalten, müsse die Botschaft weiter verkleinert werden. Unklar sei, ob Grossbritannien überhaupt daran interessiert sei, dass genügend russische Diplomaten zur Verfügung stünden. Jakowenko warf Premierministerin Theresa May und Aussenminister Boris Johnson zudem vor, «antirussische Erklärungen» abgegeben zu haben.
Ein Sprecher des britischen Aussenministeriums wies die Vorwürfe zurück. «Es gibt keine Anweisung, die Visa für russische Diplomaten zurückzuhalten», sagte er. Man habe Russland klar gemacht, dass die Warteschlangen auf beiden Seiten abgebaut werden müssten. «Sie haben zugestimmt, mit uns daran zu arbeiten.»
Die Spannungen zwischen Grossbritannien und Russland haben sich zuletzt verstärkt, vor allem wegen des russischen Eingreifens in den Syrien-Krieg. Johnson hatte angesichts der russischen Luftangriffe dort vor einigen Tagen zu Demonstrationen vor der russischen Botschaft in London aufgerufen.
Streit gab es auch wegen der Ankündigung einer Tochtergesellschaft der Royal Bank of Scotland, Konten des staatlichen finanzierten russischen Auslandssenders RT zu schliessen. Das Geldhaus ist mehrheitlich im Besitz der britischen Regierung. Russland hat angekündigt, es behalte sich Vergeltungsmassnahmen vor.