Einer immer grösseren Beliebtheit erfreut sich dabei der Onlinehandel, wie eine am Montag publizierte Studie des Beratungsunternehmens Oliver Wyman zeigt.
In der zweiten Ausgabe der jährlich bei 2'000 Schweizern durchgeführten Studie zeigten sich vier von fünf davon überzeugt, dass das Internet beim Einkauf für günstigere Preise sorgt. Immer mehr Schweizer Konsumenten kaufen im Internet ein und landen dabei öfters bei Platzhirschen wie Zalando oder Amazon.
Zalando wird laut Studie von 42 Prozent der Befragten regelmässig genutzt nach 32 Prozent vor Jahresfrist. Bei Amazon ist dieser Anteil auf 35 von zuvor 29 Prozent angewachsen. Das chinesische Online-Kaufhaus Alibaba kommt bereits auf 9 Prozent.
Im E-Commerce zeige sich aber auch ein grosser Widerspruch, so die Mitteilung zur Studie weiter. Zwar steuern die Konsumenten hierzulande immer stärker internationale Einkaufsriesen an, doch wenn es um die Datenweitergabe geht, sinke ihr Vertrauen genau in diese Konzerne.
Geiz ist geil!
«Der stark ausgeprägte Wunsch nach günstigen Preisen siegt bei den Konsumenten ganz offensichtlich über die Sorge um Datenweitergabe», folgert Nordal Cavadini, Partner bei Oliver Wyman in Zürich. Ein ähnliches Muster ist bei der Internet-Suche zu sehen. Das Vertrauen in Google liegt mit 25 Prozent am untersten Ende der abgefragten Sektoren. Trotzdem klicke man auf Google.
Ist die Digitalisierung ein Jobmotor oder ein Jobkiller? Diese Frage beschäftigt auch die Schweizer. Diesbezüglich wachse die Skepsis im Finanzsektor: Nur noch 59 Prozent der Beschäftigten bei Banken, Versicherungen und anderen Finanzdienstleistern glauben, dass die Digitalisierung für neue Jobs sorgen wird. Vor einem Jahr waren es noch 80 Prozent.
In keiner anderen Branche habe sich der Blick der Betroffenen auf die Veränderungen durch das Internet so stark verdüstert wie in der Finanzindustrie, so Cavadini. Dies dürfte mit dem Wettbewerbsdruck von Seiten der Fintechs zu tun haben, glaubt er.
Dagegen habe sich in den meisten Industriesektoren die Erwartungshaltung mit Blick auf neue Arbeitsplätze verbessert. So stiegen die Spitzenwerte in der Informations- und Telekommunikations-Branche auf 82 Prozent, im produzierenden Gewerbe auf 73 Prozent und in der öffentlichen Verwaltung auf 70 Prozent. Der Schlusswert wurde im Gross- und Detailhandel mit 53 Prozent verzeichnet. (SDA/zas)