Umgerechnet 135'240 Dollar, oder 45 Token der Kryptowährung Ether, hat ein Käufer für das Bild eines Felsens bezahlt. Der digitale Fels mit dem klangvollen Namen «EtherRock #21» sorgt nun in der Krypto-Welt für grosse Aufregung.
Denn: Das Bild ist eigentlich ein banales JPG, also ein Bild auf dem Computer. Das Spezielle: Die Datei ist zusätzlich mit einem NFT versehen. NFT steht als Abkürzung für «non-fungible tokens». Jedes NFT ist mit einem Objekt verknüpft und garantiert so für dessen Echtheit. Wer im Besitz eines NFT ist, ist gleichzeitig also auch Besitzer des Gegenstandes. Und NFTs erobern den Kunstmarkt gerade im Sturm.
NFTs gibts nicht nur in digitaler Kunst, sondern auch für Musikstücke, Sammelkarten oder sonstigen virtuellen Besitz. Wer ein NFT kauft, hat das Eigentum auf seinem persönlichen digitalen Portemonnaie, der so genannten «Blockchain», gespeichert. Jedes NFT ist einzigartig, authentifiziert und fälschungssicher.
Früher van Gogh, heute NFT
Kurz: Ein NFT gilt als Echtheitsnachweis für jede entsprechende digitale Datei. Virtuelle Kunst wird damit zum einzigartigen Sammelobjekt. Kaufte man früher einen originalen Van Gogh, investiert man heute in digitale Kunst mit einem NFT-Nachweis.
NFTs kann man auch selber erstellen und verkaufen. Und der NFT-Markt explodiert. In der ersten Jahreshälfte haben Blockchain-Börsen NFTs im Wert von 2,5 Milliarden Dollar umgesetzt. Noch in der ersten Jahreshälfte 2020 betrug das Verkaufsvolumen 13,7 Millionen Dollar.
Immer mehr Künstler setzen auf NFTs
Künstler bieten ihre Werke vermehrt nur noch als NFTs an. Wie wohl der Schöpfer des eben für umgerechnet 124'000 Franken verkauften Kunstwerks namens «EtherRock #21».
Im Grunde ists bloss ein Bild im üblichen JPG-Format, dem Standard für das Speichern digitaler Bilder. Mit dem Unterschied, dass eine unikate, digitale NFT-Besitzurkunde zugewiesen ist.
Im Internet wird reichlich über den Wahnsinnspreis für das doch eher mässige Bild hergezogen. «Stellen euch vor», schreibt ein User, «ein JPG für 500'000 Dollar zu kaufen, damit jemand einen Screenshot davon machen und es als Profilbild auf Twitter verwenden kann.» (kes)