Digitale Elite reagiert am World Web Forum auf Ängste
Roboter können den Menschen nicht ersetzen

Angst vor Jobverlust durch Roboter, ist nicht nötig, betonen die Topshots am World Web Forum. Die Roboter brauchten den Menschen mehr als umgekehrt. Doch es seien mehr Efforts nötig, damit der Mensch dereinst nicht von Künstlicher Intelligenz übersteuert wird.
Publiziert: 17.01.2019 um 21:50 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2019 um 15:31 Uhr
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Bundespräsident Ueli Maurer und der Gründer World Web Forum Fabian Hediger.
Foto: Jessica Keller

«Die Grenzen der neuen Technologien werden von der Ethik gesetzt», sagt Bundespräsident Ueli Maurer dem BLICK am Rande der Digitalkonferenz World Web Forum in Zürich. Die Schweiz dürfe nicht zum Diener der Digitalisierung werden. Der Datenschutz etwa bleibe essenziell. «Die Kernfrage bei der weiteren Digitalisierung wird sein, was schützenswert ist», so Maurer. 

Trotz Technologiebegeisterung zeigte die Digital-Elite offen Bedenken. Das Thema der Konferenz, «Master or Servant», habe er gewählt, weil die neue Technologie neue Verlierer und Gewinner bringe», betonte der Gründer der Konferenz, Fabian Hediger.

Angst vor Kontrollverlust

«Künstliche Intelligenz bringe viele Chancen, aber sie ruft auch Bilder hervor, in denen Menschen von künstlichen Kreaturen regiert werden», sagt Nicolas Economou, Chef von H5 und Experte für künstliche Intelligenz und Ethik. Wie bei den Nuklearwaffen gelte es Standards zu entwickeln, um die negativen Seiten der neuen Technologie zu kontrollieren.

Zur Vorsicht gegenüber Neuerungen wie Kryptowährungen mahnt auch Andréa Maechler, Direktorin der Schweizerischen Nationalbank (SNB). «Blockchain muss sich zuerst beweisen», meint sie. Für den Chef der Börse SIX, Jos Dijsselhof, müssen Kryptowährungen sicherer werden, damit sie an der Börse gehandelt werden können.

Ex-Rolling-Stone hatte die Lacher

Top-Investor Klaus Hommels von der Beteiligungsgesellschaft Lakestar warnte seinerseits: «Es kann nicht sein, dass unsere Kinder Hunderte Stunden mit Social Media verbringen und am Schluss ein Algorithmus ihren Charakter formt.»

Aus Sicht von Nicole Burth, Adecco-Schweiz-Chefin, steckt die künstliche Intelligenz in ihrer Branche noch in den Anfängen. «Es ist noch zu früh, um über die Grenzen der künstlichen Intelligenz zu sprechen.» David Allemann, Chef von On Running, ist trotz allem Fortschritt überzeugt, dass der Kontakt mit der Natur und andere persönliche Erlebnisse einen höheren emotionalen Wert haben, als es digital je geben könne.

Am meisten lachte das Publikum über die Anekdoten von Bill Wyman, dem ehemaligen Bassisten und Mitbegründer der Rolling Stones. Obwohl er bereits in den 80er-Jahren einen Apple-Computer besass, erwähnte er in seiner Rede die neuen Technologien gar nicht. Claudia Gnehm

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