Noch haben die Roboter den Bankschalter nicht übernommen. Aber Robo-Advisor, eine Art digitale Kundenberater, sind dabei, die Finanzwelt zu erobern. Sie erlauben es den Kunden, ihr Geld direkt mit dem eigenen Computer zu verwalten. SonntagsBlick berichtete kürzlich über das Start-up Descartes Finance. Deren Robo-Advisor stellt ein Portfolio zusammen und schichtet es je nach Bedarf des Kunden um – alles digital.
Seit dieser Woche ist eine neue Plattform am Markt aktiv, wie «Finanz und Wirtschaft» berichtet. Und anders als bei Descartes Finance steht dahinter eine Bank. Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) setzt auf Digifolio, das auf der Technologie des wohl bekanntesten Schweizer Robo-Advisor-Anbieters True Wealth basiert.
Win-win-Situation
Vor einem Jahr hatte sich sie BLKB am Zürcher Jungunternehmen beteiligt. Eine Win-win-Situation, denn Start-ups haben oftmals keine Chance, ihre Produkte allein zu vermarkten. Und Banken ist ein Robo-Advisor ein idealer Zusatz zur bestehenden Produktpalette in der Vermögensverwaltung, so Andreas Dietrich vom Institut für Finanzdienstleistung Zug (IFZ) der Hochschule Luzern.
Diese Partnerschaften häufen sich: Neben der BLKB arbeiten auch die Waadtländer Kantonalbank sowie die Hypothekarbank Lenzburg an einer Robo-Lösung. Weitere Institute prüfen eine Einführung. Auch Versicherungen wollen in den Markt einsteigen.
Vermögensveraltung für alle?
Davon könnten auch die Kunden profitieren: War das klassische Anlagengeschäft eher eine elitäre Sache für Gutbetuchte, öffnet die Digitalisierung diesen Markt auch für Normalverdiener. (sf)