Jetzt beginnt die Ferienzeit! Die freien Tage sind im Geschäft eingegeben, die Ferien gebucht. Und trotzdem wartet eine weitere Hürde. Im Ausland bezahlen wir nicht mit Schweizer Franken. Und das bringt jedes Jahr einige Fragen mit sich. Blick bereitet dich optimal auf deine Ferien im Ausland vor.
Cash ist nicht mehr King
Ja, mit Bargeld machst du bestimmt nichts falsch. Doch ob du es wirklich brauchst, ist stark von deinem Reiseziel abhängig. In Nordamerika oder den Strandferien am Mittelmeer geht es bestimmt ohne. In Skandinavien haben Reisende fast schon Mühe, ihr Bargeld loszuwerden.
An exotischeren Orten ist es aber von Vorteil, ein paar Nötli im Portemonnaie zu haben. Vor allem am Anfang wirst du froh sein, wenn nicht schon bei der ersten Taxifahrt die Transaktion abgelehnt wird. Darum: Ein kleiner Betrag Bargeld schadet nicht. Falls mehr nötig ist, kannst du jederzeit mehr besorgen.
Bargeld: in der Schweiz oder im Ausland beziehen?
Die «klassischen» Währungen kannst du problemlos in der Schweiz beziehen. Dazu zählen beispielsweise der Euro, der US-Dollar oder das britische Pfund. Exotischere Währungen wie thailändische Baht, mexikanische Peso oder Hongkong Dollar sind billiger, wenn du das Geld vor Ort an einem Bankautomaten beziehst.
Das gilt übrigens auch beim Zurückwechseln. Exotenwährungen werden von Schweizer Banken nur widerwillig und zu hohen Margen gekauft. Am besten bewahrst du das Geld bis zur nächsten Reise auf. Oder – wenn eine Abwertung des Geldes droht – investierst du das Geld vor dem Rückflug in einem Duty-Free-Shop.
Die Hexerei mit den ausländischen Bankomaten
In allen Ländern gibt es verschiedene Betreiber von Bankautomaten. Diese haben unterschiedlich hohe Wechselkurse und Gebühren. Da hilft nur eines: Das Internet zur Hilfe ziehen und sich durch Infoseiten klicken. Reiseblogs können ebenfalls helfen.
In Europa solltest du dich vor allem vor Bankomaten der Anbieter Travelex und Euronet hüten. Gemäss dem Vergleichsdienst Moneyland fallen diese zwei Marken «immer wieder durch massiv überhöhte Gebühren auf». Vorzuziehen sind Bankomaten, die von den Banken selbst betrieben werden.
Welche Karte benutze ich beim Bargeldbezug?
Hier gibt es eine klare Antwort. Hast du einen Bankautomaten mit tiefen Gebühren gefunden, solltest du eine Debitkarte zum Bargeldbezug brauchen. Auch hier fällt aber grundsätzlich eine Abgabe von 5 Franken an.
Gebühren im Ausland von Debitkarten von ausgewählten Banken
Bank | Gebühr beim Bezahlen | Gebühr für Bargeldbezug am Automaten |
Bank Cler | CHF 1.50 | CHF 5.00 |
Basler Kantonalbank | CHF 1.50 | EUR 3.50 oder CHF 5.00 |
Berner Kantonalbank | Keine | CHF 5.00 |
Genfer Kantonalbank | 0.5%, aber mindestens CHF 0.50 | CHF 5.00 |
Luzerner Kantonalbank | Keine | CHF 5.00 |
Migros Bank | CHF 1.50 | CHF 5.00 |
Postfinance | 1.5% | CHF 5.00 |
Raiffeisen | CHF 4.50 | 1.25%, aber mindestens CHF 1.50 |
St. Galler Kantonalbank | CHF 1.50 | CHF 5.00 |
UBS | 2%, aber mindestens CHF 1.00 | CHF 5.00 |
Valiant | 1.5% | CHF 5.00 |
Waadtländer Kantonalbank | CHF 2.00 plus 0.5% | CHF 5.00 plus 0.5% |
Zürcher Kantonalbank | 1.25%, jedoch maximal CHF 1.50 | CHF 5.00 plus 0.5% |
Quelle: Moneyland
Welche Karte benutze ich beim normalen Bezahlen?
Hier ist der Fall nicht ganz so klar. Oftmals haben Debitkarten einen fixen Pauschalbetrag von 1.50 Franken. Bis zu einem gewissen Betrag macht es also Sinn, die Kreditkarte zu benutzen. Bei der Migros Bank lohnt es sich beispielsweise, Einkäufe bis 85.71 Franken mit der Kreditkarte zu bezahlen.
Gebühren im Ausland von Kreditkarten von ausgewählten Anbietern
Bank / Karte | Gebühr für Bargeldbezug am Automaten | Gebühr beim Bezahlen |
Bank Cler | 4%, aber mindestens CHF 10.00 | 1.75% |
Certo | 3.75%, aber mindestens CHF 10.00 | 1.5% |
Coop Supercard | 3.75%, aber mindestens CHF 10.00 | 1.5% |
Kantonalbanken | 4%, aber mindestens CHF 10.00 | 1.75% |
Manor | 4%, aber mindestens CHF 10.00 | 1.5% |
Migros Bank | 4%, aber mindestens CHF 10.00 | 1.75% |
Migros Cumulus Visa | 2.5%, aber mindestens CHF 10.00 | Keine |
Postfinance | 3.5%, aber mindestens CHF 10.00 | 1.7% |
Raiffeisen | 4%, aber mindestens CHF 10.00 | 1.75% |
UBS | 4%, aber mindestens CHF 10.00 | 1.75% |
Valiant | 4%, aber mindestens CHF 10.00 | 1.75% |
Quelle: Moneyland
Neben den Transaktionsgebühren sind die benutzten Wechselkurse häufig noch relevanter. Je schlechter die Wechselkurse, die dir die Bank serviert, desto teurer wird es für dich.
Die Aufpreise von Schweizer Banken betragen bei Hauptwährungen wie dem Euro und US-Dollar häufig mehr als 2 Prozent gegenüber dem Interbankenkurs. Bei exotischeren Währungen sogar schnell einmal deutlich mehr als 5 Prozent. Da hilft zu guter Letzt nur eines:
Der grosse Geheimtipp – Neobanken
Die günstigsten Anbieter sind mit Abstand die Neobanken um Revolut, Neon, Zak oder Yuh. Die Gebühren fürs Bezahlen im Ausland fallen weg oder sind sehr tief. Zudem kennen deren Kartenprodukte im Basisangebot keine Jahresgebühren. Bei Revolut kannst du sogar Bargeld im Wert von 200 Franken pro Monat gratis abheben. Auch die Wechselkurse sind bei den Neobanken im Vergleich mit der Konkurrenz um einiges kundenfreundlicher.
Für Vielreisende lohnt es sich also speziell, einmal ein Auge auf Smartphone-Banken zu werfen.