Diese Jobs sind besonders gesucht
Werden Sie Treuhänder!

Bereits heute klagen Firmen über einen Fachkräftemangel. Dieser Trend wird sich noch verschärfen. 2030 wird in der Schweiz rund eine halbe Million qualifizierte Arbeitskräfte fehlen. BLICK weiss, wo der Mangel derzeit akut ist.
Publiziert: 23.05.2018 um 09:01 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2018 um 19:32 Uhr
Sven Zaugg

Der Schweizer Arbeitsmarkt ist gesund. Die Arbeitslosigkeit verharrt bei 2,7 Prozent auf tiefem Niveau und die Zahl der offenen Stellen in der Schweiz nimmt weiter zu. Gleichzeitig schreitet die Digitalisierung rasant voran und verändert die Anforderungsprofile von Berufen zum Teil grundlegend. Auch die demografische Entwicklung beeinflusst unsere Arbeitsmärkte. Die hiesige Gesellschaft wird immer älter.

Bereits heute werden mehr Menschen pensioniert, als ins Arbeitsalter eintreten. Unternehmen können vakante Stellen nicht besetzen. Studien gehen davon aus, dass der Schweiz im Jahr 2030 rund eine halbe Million Arbeitskräfte fehlen werden. Firmen klagen schon heute über den verschärften Fachkräftemangel. 

«Für die Schweizer Wirtschaft ist es deshalb zentral, frühzeitig zu erkennen, welche Berufsgruppen vom Fachkräftemangel besonders betroffen sind. Nur so können Wirtschaft und Politik passende Massnahmen ergreifen», sagt Adecco-Chefin Nicole Burth. Der Jobvermittler hat deshalb mit der Universität Zürich einen Index entwickelt, der die Trends und Entwicklungen bei Angebot und Nachfrage nach Fachkräften aufzeigt.

Von Revisor bis Forstingenieur

Der Fachkräftemangel-Index zeigt: Im ersten Quartal 2018 gab es gesamtschweizerisch im Treuhandwesen (Bücherexperten, Revisoren, Treuhänder, Steuerberater) am meisten offene Stellen pro arbeitsloser Person. Auf Platz zwei der Fachkräftemangel-Rangliste befinden sich die technischen Berufe (Elektro-, Maschinen-, Heizungs-, Textil-, Fernmelde-, Hoch- und Tiefbautechniker), gefolgt von den Ingenieurberufen (Architekten, Bauingenieure, Informatik-, Elektro-, Forstingenieure).

An vierter Stelle liegen die Berufe der Humanmedizin und Pharmazie (Ärzte, Apotheker, medizinische Praxisassistenten) und auf Platz fünf die Berufe der Informatik. Das Schlusslicht der gesamtschweizerischen Rangliste bilden die Berufe in der Textilverarbeitung, im Druck und im Lagerwesen. Diese Berufe sind mehrheitlich auch von der Stellenmeldepflicht betroffen, welche die Umsetzung der SVP-Masseneinwanderungs-Initiative beinhaltet.

Technische Berufe gefragt

In der Deutschschweiz herrscht im ersten Quartal 2018 bei den technischen Berufen der akuteste Fachkräftemangel. Dazu Nicole Burth: «Es ist für Unternehmen sehr schwierig, solche Vakanzen zu besetzen. Leider gibt es immer noch zu wenig Frauen, die eine Ausbildung in den klassischen MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) absolvieren.»

Auf Platz zwei befinden sich die Berufe des Treuhandwesens, auf Platz drei die Berufe der Humanmedizin und Pharmazie. Es zeigt sich ein akuter Ärztemangel, der sich im Vergleich zum Vorjahresquartal noch verschärft hat. Auf Platz vier befinden sich die Ingenieurberufe, auf Platz fünf die Informatikberufe. Auch bei diesen hat sich der Fachkräftemangel im Vergleich zum Vorjahresquartal akzentuiert.

Stellen für Maschinisten verschwinden

Den letzten Platz des Deutschschweizer Fachkräftemangel-Rankings belegen die Maschinisten. Sie sind die einzige Berufsgruppe im Bereich Technik und Informatik, die anstelle eines Fachkräftemangels einen Überhang an Arbeitslosen verzeichnet.

«Stellen für Maschinisten, die häufig mit angelerntem Personal besetzt werden, verschwinden immer mehr. Aufgrund von Automatisierung und Digitalisierung sind Mitarbeitende mit höheren Qualifikationen gesucht», sagt Helen Buchs vom Stellenmarktmonitor Schweiz der Universität Zürich.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.