Die Krankenkassenprämien steigen Jahr für Jahr. Ein wiederkehrendes Ärgernis, das viele Versicherte finanziell an ihre Grenzen bringt. Umso wichtiger ist es, dass man den Krankenkassen genau auf die Finger schaut. Denn einige von ihnen haben über die Jahre einen gewaltigen Verwaltungsapparat aufgebaut, der viel Geld kostet.
Über 1,7 Milliarden Franken geben die 52 Schweizer Kassen für die Verwaltung aus, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Geld, das sie über die Prämien der Grundversicherung eingenommen haben. Neben Personalkosten bezahlen sie damit auch Ausgaben für Werbung und Provisionen für Makler.
Wenn alle wie die Sumiswalder wären
Es gibt gewaltige Unterschiede zwischen den Kassen. Nicht alle gehen so haushälterisch mit dem Geld ihrer Prämienzahler um wie die Sumiswalder Krankenkasse. Schlanke 88 Franken benötigt die Kasse pro Grundversichertem und Jahr. Würden alle Krankenkassen so effizient arbeiten, liesse sich der Verwaltungsaufwand halbieren.
Mit 91 Franken pro Versichertem steht auch die Sanagate gut da. Mit 93 Franken pro Person kalkuliert die Krankenkasse Luzerner Hinterland. Dass auch grössere Kassen sorgsam mit den Prämieneinnahmen umgehen können, zeigt die Atupri (112 Franken).
Lieber Werbung als Provision
Mehr Geld pro Versichertem geben die Helsana (276 Franken), die Kolping (242 Franken) oder die Moove Sympany (240 Franken) jährlich aus. Der Durchschnitt aller Kassen beträgt 200 Franken.
Immer mehr Kassen investieren lieber in Werbekampagnen, statt Maklern Provisionen zu bezahlen. 4,5 Millionen Franken hat etwa die Concordia 2017 für Werbung ausgegeben. Bei der Swica waren es 5,5 Millionen. Je über 10 Millionen gaben die Helsana und die Visana für Provisionen und Reklame aus. (pbe)