Die SBB suchen einen neuen Bier-Lieferanten
Kommt ein Kleiner zum Zug?

Heineken und Carlsberg bringen sich in Stellung. Doch dank der Ausschreibungskriterien könnte ein kleiner profitieren.
Publiziert: 23.07.2017 um 13:09 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 07:44 Uhr
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Das neue Gastro-Konzept der SBB ist der Grund für die Ausschreibung.
Foto: Keystone
Moritz Kaufmann und Petar Marjanovic

Ein wirklich prickelnder Grossauftrag! Die SBB brauchen einen neuen Bierlieferanten für ihre Bordgastronomie im Fernverkehr.

Zwei Aufträge wurden am Donnerstag öffentlich ausgeschrieben: einer für «nationales, internationales und alkoholfreies Bier», einer für spezielle «Amber- und Weissbiere». Notwendig machte diesen Schritt das neue Gastro-Konzept: Derzeit werden die fahrenden Minibars schrittweise abgeschafft und dafür die Zahl der Elvetino-Speisewagen auf 120 erhöht. Sämtliche Intercity- und Eurocity-Züge sollen ab 2018 mit einem Gastro-Waggon unterwegs sein. In Teilen der ersten Klasse wird dann am Sitz bedient.

Die Anfrage von SonntagsBlick, welche Lieferanten in Frage kommen, liess eine SBB-Sprecherin offen. «Der zukünftige Lieferant muss die gestellten Anforderungen erfüllen», heisst es bloss. Derzeit arbeiten die SBB sowohl mit Carlsberg Schweiz (Feldschlösschen, Cardinal, Valaisanne) wie auch mit Heineken Schweiz (Calanda, Eichhof, Ittinger) zusammen. Beide Firmen lassen gegenüber SonntagsBlick durchblicken, dass Sie sich für den Prestige-Auftrag bewerben wollen.

Der Preis ist nur zu 40 Prozent entscheidend

Erstmals aber dürften auch unabhängige Brauereien eine Chance haben – darauf lassen die Zuschlagskriterien schliessen. Beim Normalbier wird der Preis mit 60 Prozent und die Qualität mit 40 Prozent gewichtet. Beim Weiss- und Amberbier ist das Verhältnis umgekehrt. Der Preis ist nur zu 40 Prozent entscheidend, dafür wird mehr Wert auf Qualität gelegt. Das könnte eine Chance für re­gionale Spezialitäten sein. Alois Gmür (62), CVP-Nationalrat, Braumeister der Brauerei Rosengarten in Einsiedeln SZ und Präsident IG der unabhängigen Klein- und Mittelbrauereien hofft darauf. «Es wäre Zeit für ­einen Unabhängigen!»

Offerten können bis zum 29. August eingereicht werden.

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