Die Aldi-Erben sind in der Rangliste der reichsten Deutschen weiter abgerutscht. Neu belegen sie die Ränge vier (19 Milliarden Euro) und sechs (16 Milliarden Euro) im Ranking der Superreichen, das der deutsche Ableger der Wirtschaftszeitschrift «Bilanz» erstellt hat.
Im vergangenen Jahr lagen die Albrechts, Inhaber der Discount-Marktführer Aldi Süd und Aldi Nord, noch auf den Plätzen zwei und drei. Zuvor hatten die Aldi-Gründer Karl und Theo Albrecht und deren Nachkommen die Rangliste der deutschen Milliardäre jahrzehntelang mit Abstand angeführt.
Überholt wurden die Aldi-Erben ausgerechnet vom Erzrivalen Lidl. Gründer Dieter Schwarz (20 Milliarden Euro), kletterte im Vergleich zum Vorjahr vom vierten auf dem dritten Platz.
Industriellen-Familie an der Spitze
Die reichsten Deutschen sind auch in diesem Jahr die Mitglieder der Familie Schaeffler, Eigentümer des gleichnamigen Maschinenbauers und Autoindustriezulieferers. Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann und ihr Sohn Georg sollen gemäss «Bilanz» ein Vermögen von 25 Milliarden Euro besitzen.
Bereits 2014 hatten die Hauptaktionäre des Pneuherstellers Continental die Rangliste angeführt. Damals wurde ihr Vermögen auf 21,5 Milliarden Euro geschätzt.
Neue Zweitplatzierte ist 2015 die Familie Reimann (23 Milliarden Euro), die hinter dem Haushaltsprodukte-Hersteller Reckitt Benckiser und dem Kosmetikkonzern Coty steht. Voriges Jahr standen die Reimanns in der Vermögensliste, die auf eigenen Recherchen der «Bilanz» beruht, an der fünften Stelle.
Unter den Top 10 finden sich zudem BMW-Erbin Susanne Klatten, deren Bruder Stefan Quandt, die Eignerfamilie des Werkzeug- und Schraubenhändlers Würth, der Mitgründer des Software-Konzerns SAP, Hasso Plattner, sowie die Familie Thiele vom Auto- und Bahnindustriezulieferer Knorr-Bremse.
Reichtums-Rating
Die Zahlen sind nach Auskunft der «Bilanz«-Redaktion Schätzungen, die vor allem auf Angaben von befragten Vermögensverwaltern, Banken und Handelsregistern beruhen. In die Berechnung flossen unter anderem Firmenbeteiligungen, Dividenden, Immobilienbesitz, Stiftungsvermögen und der Wert von Kunstsammlungen ein.
Die «Bilanz» wurde 2014 als deutsche Ableger des gleichnamigen Schweizer Wirtschaftsmagazins gegründet. Mit einer Auflage von mehr als 200'000 Exemplaren ist sie nach eigenen Angaben die grösste Wirtschaftszeitschrift Deutschlands.
Jeweils im Januar veröffentlicht die Schweizer «Bilanz» eine Liste zu den 300 reichsten Schweizern. Ähnliche Listen stellen auch das US-Wirtschaftsblatt «Forbes» oder das «Manager Magazin» auf. (SDA/alp)