Die Post schlägt zu Beginn des neuen Jahres ein neues Kapitel auf. Erstmals werden Sendungen mit einem emissionsfreien Wasserstoff-Lastwagen transportiert. Die Post will damit langfristig den Transport zwischen den Logistikzentren ohne fossile Treibstoffe vornehmen.
Schon heute sind die 6000 Roller für die Briefzustellung elektrisch unterwegs. Bei der Paketzustellung peilt die Post eine Vollelektrifizierung der Lieferwagenflotte bis 3,5 Tonnen bis zum Jahr 2030 an. «Für nationale Transporte im 36-Tonnen-Bereich drängt sich der Wasserstoffantrieb als zukunftsweisend auf», sagt Thomas Ernst, Leiter Transporte beim Konzernbereich Logistik-Services der Post.
Schon heute serienreif
Vorreiter in der Nutzung von Wasserstoff für Autos und Nutzfahrzeuge sind Südkorea und Japan. So hat sich Hyundai für 2030 das Ziel von jährlich 700'000 Brennstoffzellen für Autos und Lastwagen gesetzt. Im September 2020 stellte Hyundai mit dem Xcient Fuel Cell den weltweit ersten in Serie gebauten elektrischen Schwerlast-LKW mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-System vor. Der Lastwagen wird in Südkorea gefertigt und in der Schweiz ausgerüstet. Und ist nun auch für die Post unterwegs.
Der maximal 85 km/h schnelle Xcient Fuel Cell verfügt über zwei 95-kW-Brennstoffzellen-Einheiten und einen 479 PS starken Elektroantrieb. Der dafür erforderliche Strom wird in einer 73,2-kWh-Batterie zwischengespeichert. Sieben Tanks mit einer Speicherkapazität von insgesamt 32 Kilogramm Wasserstoff sorgen für rund 400 Kilometer Reichweite mit einer Tankfüllung. Das Fahrzeug kann in 15 bis 20 Minuten vollgetankt werden.
Bis zu 80 Tonnen weniger Co2
Wasserstoff-Lastwagen haben Potenzial. Sie haben die gleichen Leistungsmerkmale wie Dieselfahrzeuge, sind jedoch geräuscharm und stossen anstelle von CO2 und anderen Schadstoffen nur Wasserdampf aus. Jeder Wasserstoff-LKW, der einen herkömmlichen Diesel-Laster ersetzt, reduziert den CO2-Ausstoss um 70 bis 80 Tonnen pro Jahr. (pbe)