Die neue Uniform unserer Bundesbahnen ist ein klassisches Beispiel von Design, das sich verfahren hat. Zu viel gewollt, statt auf schlicht gesetzt. Der Kragen hebt sich an beiden Kleidungsstücken farblich ab. Mit dem Resultat, dass die Jacke an einen Hotelpagen und das Hemd an Gordon Gekko aus «Wall Street» erinnert. Seit dem 80er-Jahre Film hat der Winchester-Kragen einen schlechten Ruf als Uniform der Börsenspekulanten. Und nun also bei der SBB.
Eine Uniform zu entwerfen, ist eine Herkules-Arbeit, da sie Gross, Klein, Dick, Dünn, Alt und Jung kleiden soll und gleichzeitig funktional sein muss – klar. Dem Bahn-Person tut das Birmelin Design Studio mit ihrem Design aber keinen Gefallen. Punkte gibt es nur weil nachhaltige Rohmaterialien verwendet werden. Ein Ziel hat die SBB mit der Uniform ebenfalls erreicht: das Personal soll gut erkennbar sein. Das ist es. Als schlecht angezogene Menschen im Zug.