Während sich in Westeuropa der Anteil von Frauen in den Aufsichtsgremien von Firmen von 2004 bis 2018 um 21,0 Prozent erhöht hat, wuchs der Anteil hierzulande nur um 13,3 Prozent.
Auch fehlen in der Schweiz nach wie vor Firmen- und Finanzchefinnen. Weibliche CEOs machen aktuell bloss 2,7 Prozent aller Firmenchefs der grossen hiesigen Unternehmen aus, wie aus der diesjährigen Diversity-Studie des Zürcher Beratungsunternehmens Egon Zehnder hervorgeht.
Erst vergangene Woche war bekannt geworden, dass mit Alpiq-Konzernchefin Jasmin Staiblin per Ende Jahr eine der wenigen bekannten Konzernlenkerinnen von ihrem Amt zurücktritt. Ersetzt wird sie durch einen Mann, nämlich von Verwaltungsratspräsident Jens Alder.
Schweiz hinkt hinterher
Mit dem Schnitt von tiefen 2,7 Prozent liegt die Schweiz ausserdem hinter den restlichen Ländern Westeuropas, wo durchschnittlich 4,2 Prozent der Firmenchefs Frauen sind. Der Anteil von Finanzchefinnen betrug derweil 5,7 Prozent versus 11,2 Prozent im nahen Ausland.
Mit Blick auf die Verwaltungsräte wiederum hiess es, dass inzwischen 37,8 Prozent der befragten Unternehmen mindestens drei Frauen im Verwaltungsrat hätten. Das entspreche einem Anstieg von 10,6 Prozent gegenüber 2016.
Damit liegt der Anteil jedoch unter dem globalen Durchschnitt von 41,5 Prozent (2016: 36,2 Prozent). Dabei gelte ausserdem, dass Frauen in den Aufsichtsgremien der Firmen kaum je eine leitende Position innehätten.
Ziel: drei Frauen pro Gremium
Konkret waren in der Schweiz 2,6 Prozent der Verwaltungsratspräsidien von Frauen besetzt. Ausserdem lag der Anteil der Frauen mit einem Komiteevorsitz in einem Verwaltungsrat mit 14,4 Prozent deutlich unter dem westeuropäischen Durchschnitt von 22,5 Prozent.
«Licht am Ende des Tunnels» werde immerhin bei der Besetzung von neuen Verwaltungsratsmandaten sichtbar, hiess es in dem Communiqué. Im Jahr 2018 seien 36,8 Prozent der neuen Verwaltungsratsmandate in der Schweiz von Frauen besetzt worden – klar mehr als der globale Durchschnitt von 27,0 Prozent.
Trotzdem gelte es aber die Ambitionen zu erhöhen und «auf ein Ziel von mindestens drei Frauen pro Gremium und über alle Hierarchieebenen hinweg hinzuarbeiten», wird Simone Stebler, Beraterin bei Egon Zehnder in der Meldung zitiert. (zas)