Vergangene Woche feierte der Jumbojet Boeing 747 seinen 50. Geburtstag. Das zeigt: Die Luftfahrt setzt seit Jahrzehnten auf die gleichen Konzepte. Zwar werden die Hüllen leichter und die Düsen effizienter. Aber die Jets sehen immer noch gleich aus wie früher.
Ob das so weitergehen kann, ist zumindest fraglich. Die Passagiermengen steigen und steigen. Gleichzeitig dürfte wegen der Klimaerwärmung der politische Druck auf die Luftfahrt massiv zunehmen.
Autoindustrie bahnt den Weg
Neue Ideen sind gefragt. Und an denen mangelt es nicht. Besonders populär, weil es gerade die Autoindustrie vormacht: Elektro- und Hybridantrieb. Der Billigflieger Easyjet hat mit der amerikanischen Firma Wright Electric eine Partnerschaft geschlossen. Das Ziel: batteriebetriebene Kurzstreckenjets für bis zu 150 Passagiere, die vielleicht schon 2027 in der Luft sind. Eine ganze Reihe Start-ups arbeitet an ähnlichen Konzepten.
Um Flughäfen zu entlasten, präsentierte die ETH Lausanne letztes Jahr ein Modularkonzept. Die Idee: Kabine und Tragfläche entkoppeln – inspiriert von der Container-Schifffahrt. Das wäre flexibel, effizient und technisch machbar. Doch praktisch ist es wohl eine zu grosse Umstellung.
Rückkehr des Luftschiffs?
Gleichzeitig stehen bereits bekannte Konzepte vor einem Comeback. Die US-Firma Boeing träumt von einem neuen Überschall-Passagierjet. Letztes Jahr hat sie ein entsprechendes Konzeptflugzeug vorgestellt, das London–New York in unter zwei Stunden schaffen würde. Die Marktreife ist aber noch in weiter Ferne.
Weiter fortgeschritten ist die Rückkehr von Luftschiffen – ihre Entwicklung wurde 1937 nach dem Hindenburg-Unglück jäh unterbrochen. Die britische Firma Hybrid Air Vehicles testet bereits Prototypen. Mit Helium gefüllt könnten sie bis zu drei Wochen in der Luft bleiben und bis zu 50 Tonnen Fracht transportieren.