Der Rohstoffmarkt spielt total verrückt! Der Ölpreis befindet sich im freien Fall. Wer vor einem Monat von einem Fasspreis von 30 Dollar redete, wurde ausgelacht. Heute ist das die Realität. Verschiedene Experten gehen davon aus, dass der Preis noch weiter sinkt.
Die extremste Meinung aller vertritt Energieexpertin Gail Tverberg (62). Sie hält sogar einen Ölpreis von unter Null für denkbar, wie sie in ihrem Blog «Our Finite World» schreibt. Konkret: Man bekommt gar Geld, wenn man den Förderfirmen Öl abnimmt.
Auf Teufel komm raus fördern
Das tönt wirr, hat aber durchaus einen realistischen Hintergrund. Die Lagertanks sind fast voll. Weltweit. Es gibt kaum mehr Möglichkeiten, das Öl zu lagern. Gefördert wird aber weiterhin auf Teufel komm raus.
Tverberg geht davon aus, dass die Lagermöglichkeiten in drei Monaten ausgeschöpft sind – falls die geförderte Ölmenge wie im Vorjahr in den Monaten Januar bis März stark ansteigt.
Als Beweis für ihre Theorie führt sie ähnliche Phänomene aus dem Strom- und Erdgasgeschäft an. Zu gewissen Zeiten rutschen Strompreise an der Leipziger Strombörse ins Minus. Etwa zu Spitzenzeiten wie im Sommer, wenn Solaranlagen viel mehr Strom produzieren, als benötigt wird. (pbe)