Die drei Yooture-Gründer
Online-Dating für die Jobsuche

Die drei Yooture-Gründer liessen ihren Arbeitsplatz bei der UBS sausen: Sie wollten eine App entwickeln, mit der die Suche nach einem neuen Job einfacher wird.
Publiziert: 12.07.2015 um 19:51 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:57 Uhr
Seit März steht ihre App für den Download bereit: Claudio Lehmann (39), Dominik Bartholdi (42) und Martin Scherrer (42, von links).
Foto: Michele Limina
Von Martina Wacker (Text) und Michele Limina (Foto)

Es begann mit einem Essen. Vor zwei Jahren trafen sich Claudio Lehmann (39) und Martin Scherrer (42) zum Lunch. Thema: ihr Job. Nach mehr als acht Jahren bei der Grossbank UBS war es Zeit für eine Ver­änderung. Beide wollten etwas Neues machen. Die Frage war nur: Was?

Beim Dessert berichtete Lehmann von seiner Idee, eine Jobsuche-App zu entwickeln, die ähnlich funk­tioniert wie eine Dating-App. Statt mühsam nach Stellen zu suchen, soll die App passende Jobs vorschlagen. Ein Online-Dating für Arbeitsplätze sozusagen.

Scherrer war sofort begeistert. Die zukünftigen Partner trafen eine Vereinbarung: zwei Nächte darüber schlafen und –  sollte das Interesse noch da sein – umgehend ihre Bankjobs an den Nagel hängen.

Heute sind sie bei Yooture.com zu dritt. Dominik Bartholdi (42) ist ebenfalls ein ehemaliger UBS-Kol­lege. Seit März kann die App des Trios im Apple Store heruntergeladen werden. «Wir zählen bereits 4000 Downloads», so Lehmann.

Dass sie ihren sicheren Job gegen eine ungewisse Zukunft eingetauscht haben, sei der beste Entschluss ihres Lebens gewesen, sagen die drei unisono.

«Wir können selber entscheiden, was wir wie machen wollen», sagt Lehmann. Und: «Es ist schön zu sehen, wie aus einer Idee Schritt für Schritt ein Produkt entstanden ist.»

Da es für ein «Date» nicht nur Stellensuchende, sondern auch Stellenanbieter braucht, sind die drei Yooture-Inhaber derzeit daran, Unternehmen für ihre App zu akquirieren. «Das Echo ist sehr gut», sagt Lehmann.

Die Suche nach Kandidaten sei für viele Firmen sehr zeitaufwendig. Nur wenige fänden den perfekten Kandidaten, erklärt der Start-up-Gründer. Gerade im technischen Bereich erhalten Unternehmen auf Inserate oft gar keine Bewerbung mehr. Lehmann: «Mit dieser Art von Stellenausschreibung sparen Firmen Zeit und können potenzielle Kandidaten direkt angehen.»

Dank einer Partnerfirma greift Yooture bereits auf mehr als 100'000 Stellen­angebote zurück. «So können wir den Stellensuchenden schon heute auf ihre Fähigkeiten und Interessen zugeschnittene Jobs vorschlagen», sagt Lehmann.

Wie bei einer Dating-App muss der Stellensuchende auch bei Yooture seine Stärken angeben. Gefragt wird nach Ausbildung, Erfahrung, Kompetenz, Sprachen und Passion. Das Profil bleibt anonym, bis der Kandidat mit einem Unternehmen in Kontakt tritt.

Findet die App anschliessend eine Übereinstimmung, den sogenannten Match, mit einem von den Stellenanbietern gesuchten Profil, empfängt der Bewerber eine Meldung. Dann kann er über die App direkt mit der jeweiligen Firma kommunizieren. 

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