Belästigungen durch unerbetene Werbeanrufe häufen sich rasant. Fast täglich müssen Mitbürger am Telefon erklären, dass sie keinen Termin für einen Krankenkassenwechsel vereinbaren wollen.
Sie haben genug. Und wehren sich: Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) wird mit Beschwerden überschüttet, wie neue Zahlen zeigen. 2015 gingen wegen Werbeanrufen trotz Sterneintrag 27'900 Beschwerden beim Seco ein.
Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. «Anrufe im Zusammenhang mit Terminvereinbarungen für einen Krankenkassenwechsel oder eine -beratung stehen zuoberst auf der Beschwerdeliste», sagt Seco-Sprecher Fabian Maienfisch (34).
Seit 2012 hat sich die Anzahl der Beschwerden jährlich verdoppelt. «Die Tatsache, dass 2012 eine Gesetzesbestimmung gegen unerbetene Werbeanrufe geschaffen worden ist, hat eine Erwartungshaltung in der Bevölkerung geweckt, dagegen etwas tun zu können.»
Doch das ist oft schwierig. Weil Werbeanrufe trotz Sterneintrag nun verboten sind, verlagerten unseriöse Callcenter ihre Geschäfte ins Ausland. Das Seco weiss also oft nicht, wer hinter den Telefonnummern steckt. Dennoch reichte es 2015 wegen unerlaubter Werbeanrufe 28 Strafklagen ein. In fünf Fällen wurden die Firmen gebüsst.
Lästige Werbeanrufe halten auch die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) auf Trab. «Wir kämpfen an allen Fronten dagegen», sagt Cécile Thomi (47), Leiterin Recht. Anrufe aus Callcentern hätten massiv zugenommen. Der Grund dafür sieht sie in der Digitalisierung: «Es ist heute einfacher, anonym und aus dem Versteck heraus zu agieren.»
Viele Callcenter operieren von Osteuropa aus. Ihre Masche ist perfid: Sie klauen für ihre Anrufe Schweizer Nummern, die in Betrieb sind. «Es könnte also sein, dass jemand von meiner Nummer aus einen Werbeanruf tätigt», sagt Thomi.
Die SKS möchte nun mit Filtersystemen gegen Werbeanrufe vorgehen. Dafür braucht es aber eine Anpassung des Fernmeldegesetzes. Ende März hat sie dem Bundesrat einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet.
Bern – Gegen Telemarketing gibt es keinen absoluten Schutz. Dennoch können sie sich wehren. Das Seco empfiehlt: Bei unerwünschten Werbeanrufen direkt auflegen oder den Anruf erst gar nicht entgegennehmen. Man kann sich aber auch auf der Telefonsperrliste des Schweizer Dialogmarketing Verbands eintragen lassen.
Und beim Seco eine offizielle Beschwerde einreichen. Mit der App local.ch lassen sich Werbeanrufe auf dem Handy erkennen. Sie erfasst Anrufe von nicht registrierten Telefonmarketingfirmen und zeigen diese im Display an. Die App lädt Hunderte Nummern von Callcentern ins Adressbuch und aktualisiert die Liste regelmässig.
Bern – Gegen Telemarketing gibt es keinen absoluten Schutz. Dennoch können sie sich wehren. Das Seco empfiehlt: Bei unerwünschten Werbeanrufen direkt auflegen oder den Anruf erst gar nicht entgegennehmen. Man kann sich aber auch auf der Telefonsperrliste des Schweizer Dialogmarketing Verbands eintragen lassen.
Und beim Seco eine offizielle Beschwerde einreichen. Mit der App local.ch lassen sich Werbeanrufe auf dem Handy erkennen. Sie erfasst Anrufe von nicht registrierten Telefonmarketingfirmen und zeigen diese im Display an. Die App lädt Hunderte Nummern von Callcentern ins Adressbuch und aktualisiert die Liste regelmässig.