Die 300 reichsten Bewohner der Schweiz haben in diesem Jahr 25 Milliarden Franken dazugewonnen. Ihr Vermögen ist damit auf den neuen Rekordstand von 589 Mrd. Fr. angeschwollen, wie die «Bilanz» in ihrer Sonderausgabe schreibt. Damit besitzen die 300 Reichsten fast soviel, wie die Schweiz in einem Jahr insgesamt erwirtschaftet.
Die Top 3
Bereits zum dreizehnten Mal behauptet sich die Familie Kamprad mit einem Vermögen zwischen 42 und 43 Mrd. Franken an der Spitze. Der Ikea Gründer Ingvar Kamprad aber auch seine Söhne wohnen zwar nicht mehr in der Schweiz. Die Söhne, die heute den Möbelgiganten leiten, besitzen jedoch den Schweizer Pass.
An zweiter Stelle folgen wie schon im letzten Jahr die Familien Hoffmann und Oeri. Die Besitzerfamilien des Pharmaunternehmens Roche profitieren vom Dauerhöhenflug der Roche-Aktie. Allein in den letzten zwölf Monaten ist ihr Besitzstand laut «Bilanz» um 4 Milliarden auf 26 bis 27 Milliarden Franken gewachsen.
Auch auf Platz drei gab es keine Veränderung. Der Brasilien-Schweizer Jorge Paulo Lemann kommt auf 25 bis 26 Milliarden Franken. Mit einem Plus von satten 5 Milliarden Franken verzeichnet er den grössten Zuwachs aller 300 Reichsten.
Prominenz aus Sport, Show und Kultur neu dabei
Die Liste der Gut-Betuchten verzeichnete in diesem Jahr auch einige prominente Zugänge. So gehört neu auch Michelle Hunziker zum exklusiven Club der Reichsten. Sie ist durch die Heirat mit dem italienischen Modehauserbe Tomaso Trussardi zur Mitbesitzerin eines Vermögens von 200 bis 250 Millionen Franken geworden.
Ebenfalls neu im Ranking ist Dieter Meier mit einem Vermögen von rund 150 bis 200 Millionen Franken. Er macht sein Vermögen mit Verkauf von Musik, Wein und Fleisch sowie wertvollen Beteiligungen.
Mit 100 bis 150 Millionen Franken hat sich auch Sebastian Vettel auf einen der dreihundert goldigen Startplätze geschoben.
Die Verlierer
Wie schon im Vorjahr sind auch in diesem Jahr Beteiligungen an russischen Unternehmen für den grössten Abstieg verantwortlich. 2013 hat es Viktor Vekselberg getroffen. Dieses Jahr büsst er «nur» 1 Milliarde an Wert ein.
Am meisten verlor dieses Jahr der Russe und Wahlgenfer Gennadi Timtschenko mit 2 Milliarden Franken, weil ihm die Ukraine Krise den Wert seiner Beteiligungen in Russland zerzaust hat.
Jeder Zweite aus dem Ausland
Beinahe jeder zweite der 300 Wohlhabenden ist aus dem Ausland zugezogen. Vor allem den Deutschen behagt offenbar das meteorologische und steuerliche Klima in der Schweiz. Weltweit werden insgesamt 2039 Milliardäre und 286 Milliardärinnen gezählt. Mit 133 Milliardären wohnt jeder 17. Schwerreiche in der Schweiz.
Im Schnitt besitzen die 300 Reichsten 1963 Millionen Franken. Doch auch hier gibt es grosse Unterschiede: So haben die Top 10 gemeinsam 174 Milliarden – und halten somit 30 Prozent des Vermögens aller Top-300-Reichen.
Zuwachs vor allem dank Börsen-Hoch
Der diesjährige Vermögenszuwachs ist hauptsächlich auf die gute Börsenstimmung zurückzuführen. Mit einem Plus von 4,4 Prozent fiel der Zuwachs jedoch geringer aus als im Vorjahr, als die Vermögen um 10 Prozent zugelegt hatten.
1989 veröffentlichte die «Bilanz» ihr erste Rangliste der Reichsten, die damals jedoch nur die «Top 100» umfasste. Sie vereinigten ein Vermögen von 66 Mrd. Franken auf sich. Heute verfügen allein die zwei Reichsten mit 69 Mrd. Franken über mehr Vermögen. (SDA/ent)