Devisen
Euro fällt zum Franken auf tiefsten Stand seit Frühjahr 2017

Die Verschärfung der Spannungen zwischen den USA und dem Iran hat die Nachfrage nach sicheren Anlagen kurzfristig deutlich erhöht. Gefragt sind neben erstklassigen Staatsanleihen und Gold auch der Schweizer Franken.
Publiziert: 08.01.2020 um 18:23 Uhr
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Aktualisiert: 08.01.2020 um 18:24 Uhr
Die Verschärfung der Spannungen zwischen den USA und dem Iran hat die Nachfrage nach sicheren Anlagen wie dem Schweizer Franken geführt. Der Euro fiel am Mittwoch zeitweise auf den tiefsten Stand seit Frühjahr 2017. (Themenbild)
Foto: MARTIN RUETSCHI

Vor allem gegenüber dem Euro gewann die hiesige Währung deutlich und notierte kurzzeitig auf dem höchsten Stand seit rund 20 Monaten. Etwas besser schlägt sich der Dollar, der ebenfalls von seiner Rolle als sicherer Hafen in Krisenzeiten gilt.

Um 18.07 Uhr kostete ein Euro 1,0817 Franken und lag somit wieder über der Marke von 1,08 Franken. Zuvor hatte die Gemeinschaftswährung am Nachmittag 1,0785 Franken noch allerdings so wenig gekostet wie seit Frühling 2017 nicht mehr.

Weniger stark betroffen war der Dollar, der bei politischen Krisen ebenfalls gerne als sicherer Hafen angesteuert wird. Der «Greenback» wurde am frühen Abend zu 0,9727 Franken gehandelt, nach einem Tagestief von 0,9660 Franken.

Händler verwiesen auf den iranischen Vergeltungsschlag auf US-Stützpunkte im Irak, der eine Antwort auf die Tötung des hochrangigen iranischen Generals Ghassem Soleimani durch die USA in der vergangenen Woche ist. Damit werde nun eine Eskalation des Konflikts befürchtet, schrieb die Valiant Bank in einem Kommentar.

«Entsprechend ist die Risikoaversion sprunghaft angestiegen und hat die Kurse von Euro und Dollar gedrückt.» Die darauf folgenden Gegenbewegungen dürften angesichts des Eskalationspotenzials nicht mehr weit führen. Valiant rechnet nun mit einer Seitwärtstendenz der Kursen bei 1,0820 beziehungsweise 0,97 Franken.

Dem Euro machten am Mittwoch zusätzlich aber auch schwache Auftragsdaten aus der deutschen Industrie zu schaffen. Die Rezessionsgefahren seien keineswegs gebannt, sagte Chefökonom Thomas Gitzel von der Liechtensteiner VP Bank und sprach von einem trostlosen Gesamtbild. Rings um den Globus mussten neuerliche Rückschläge dieser wichtigen Konjunkturfrühindikatoren hingenommen werden.

(SDA)

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