Devisen
Börse in Istanbul erholt sich nach Lira-Erholung

Frankfurt – Die Aktienmärkte in der Türkei sind am Dienstag auf Erholungskurs eingeschwenkt. Der Leitindex in Istanbul legte rund zwei Prozent zu, nachdem er am Montag wegen der Währungskrise 2,4 Prozent verloren hatte.
Publiziert: 14.08.2018 um 10:33 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2018 um 19:50 Uhr
In der Türkei-Krise gibt es erste Anzeichen für eine Entspannung, an der Börse und bei der Währung. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/AP/LEFTERIS PITARAKIS

Vor allem die Aktien der türkischen Banken, die in den vergangenen Tagen besonders unter Druck gestanden hatten, waren wieder gefragt. Der Index der türkischen Bankbranche kletterte um mehr als vier Prozent.

Auch die Lira, die seit Anfang 2018 fast die Hälfte ihres Wertes eingebüsst hat, legte um über fünf Prozent zu und rückte somit von dem am Montag erreichten Rekordtief von 7,24 Lira je Dollar wieder ab.

Zu früh für Entwarnungen

Sollte die Lira weiterhin unterhalb der Marke von sieben Lira zum Dollar bleiben, helfe das dem deutschen Aktienmarkt, zeigte sich Marktanalyst Jochen Stanzl vom Brokerhaus CMC Markets überzeugt. «Fällt der Kurs der Lira jetzt nicht mehr weiter, könnte das ein Hinweis darauf sein, dass das Türkei-Thema für die Börsen durch ist.» Das wäre dann seiner Meinung nach auch ein Signal für eine Erholung an anderen Märkten.

Analysten der Commerzbank zeigten sich aber weiterhin zurückhaltend beim Thema Lira. «Auch wenn ich nach wie vor davon überzeugt bin, dass sich Ansteckungseffekte in Grenzen halten werden, da die Probleme der Türkei hausgemacht sind und die Volkswirtschaft zu klein ist, um global signifikanten realwirtschaftlichen Schaden anzurichten, dürfte es noch zu früh sein, um Entwarnung zu geben», sagte Devisenexpertin Thu Lan Nguyen.

Die türkische Währungskrise hatte die Finanzmärkte zuletzt in Aufruhr versetzt und am Montag auch die Wall Street belastet. Börsianer befürchten durch den Kursverfall der Lira Probleme für Banken und andere Schwellenländer.

Investoren machen sich wegen der Geldpolitik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sowie des Zerwürfnis mit den USA Sorgen und haben deshalb Geld abgezogen und türkische Anleihen auf den Markt geworfen.

Derweil wurde bekannt, dass der türkische Finanzminister Berat Albayrak eine Telefonkonferenz mit Investoren plant. Laut einem Ministeriumsmitarbeiter soll diese am Donnerstag stattfinden. Am Gespräch würden sich Investoren aus den USA, Europa und dem Nahen Osten beteiligen, teilte der Behördenvertreter am Dienstag mit. Insgesamt werde mit 1000 Teilnehmern gerechnet. (SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.