Global fairer als andere
Entwicklungsorganisation lobt Astrazeneca

Die Entwicklungsorganisation One bescheinigt dem Pharmaunternehmen Astrazeneca ungeachtet des Streits mit der EU eine international betrachtet besonders faire Verteilung seines Corona-Impfstoffes.
Publiziert: 29.01.2021 um 11:22 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2021 um 11:41 Uhr
Ein Mitarbeiter des Gesundheitswesen hält eine Ampulle mit dem Corona-Impfstoff Oxford-AstraZeneca im Krankenhaus National Hospital Colombo. Foto: Pradeep Dambarage/ZUMA Wire/dpa
Foto: Pradeep Dambarage

Von zehn untersuchten Unternehmen schneide Astrazeneca bei einem Fairnesstest mit 8,8 von 15 möglichen Punkten am besten ab, teilte One am Freitag in Berlin mit. Für den Test analysierte die Organisation öffentliche Informationen über Verträge und bewertete, wie Impfstoffe zugänglich gemacht werden.

«Die Pandemie endet nicht, weil mehr und mehr Impfstoffe zugelassen werden, sondern sie endet, wenn alle Menschen auf der Welt Zugang zu diesen Impfstoffen erhalten», erklärte Stephan Exo-Kreischer, Direktor von One Deutschland.

«Astrazeneca leistet hierbei von allen Herstellern von Corona-Impfstoffen am meisten, um sicherzustellen, dass der Impfstoff weltweit gerecht zugänglich ist und somit auch den Menschen zur Verfügung stehen wird, die am stärksten von Armut betroffen sind. Biontech, Moderna und Co können sich davon eine Scheibe abschneiden.»

Positiv fällt laut One die Zusammenarbeit des britisch-schwedischen Unternehmens mit der internationalen Impfstoff-Allianz Covax ins Gewicht. Insgesamt habe Astrazeneca Covax bereits 470 Millionen Impfdosen zugesagt.

Zudem bietet das Unternehmen den Impfstoff zu einem niedrigen Preis an. Exo-Kreischer betonte: «Astrazeneca hat versprochen, während der Pandemie keinen Profit mit seinem Impfstoff erzielen zu wollen. Ein aussergewöhnlicher Schritt für ein Unternehmen und ein grosser Dienst an der Menschheit in Anbetracht der Pandemie.».

One rief den Hersteller auf, zumindest für die Dauer der Pandemie auf den Schutz von Patenten zu verzichten, damit weltweite Produktionskapazitäten erhöht werden könnten.

Erst am Vortag hatte die Organisation World Vision gerügt, dass reiche Länder bei der Impfstoffbeschaffung zuerst zum Zug kommen - etwa durch bilaterale Vorabverträge mit den Herstellern, die zum Teil sogar eine Überversorgung der eigenen Bevölkerung ermöglichen.

Das eigentlich gut gemeinte Anliegen der Covax-Initiative werde durch die «Ich zuerst-Haltung» der reichen Industrieländer untergraben. So gut wie kein afrikanisches Land habe bisher auch nur annähernd genügend Impfdosen erhalten.

Völlig unklar bleibt laut World Vision, wann und wieviel Covid-19 Impfdosen in den ärmeren Ländern eintreffen werden.

(SDA)

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