Deutschland ist stark von russischem Gas abhängig. Die Regierung unternimmt alles, um möglichst schnell davon loszukommen. Nun mischt sich auch der Reisebüro-Verband VUSR in die Debatte ein. Seine Forderung: Deutsche Rentner sollen den Winter in südlichen Gefilden verbringen, um Gas zu sparen. Das berichtet die «Mallorca-Zeitung».
Marija Linnhoff, Vorsitzende des Reisebüro-Verbands VUSR, fordert, dass der Staat Langzeitreisen nach Mallorca, Tunesien oder in die Türkei sogar mit 500 Euro subventionieren soll. Damit würde die Industrie Gas sparen und die Rentner würden die Feriendestinationen unterstützen, die noch immer unter den Folgen der Corona-Krise leiden.
1300 Euro Reisekosten
Doch geht die Rechnung auf mit dem staatlichen Zuschuss von 500 Euro? Linnhoff ist überzeugt davon und rechnet vor: «Der Einstiegspreis für eine Reise nach Mallorca liegt derzeit bei etwa 1300 Euro pro Person. Das sind 50 Tage in einem guten Mittelklassehotel auf Mallorca inklusive Halbpension und Flügen. Mit Selbstverpflegung liegen wir derzeit bei 950 Euro pro Person», sagt sie der «Mallorca-Zeitung».
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Die Idee kommt allerdings nicht überall gut an. Die Politik ist kritisch. «Der Vorschlag würde mindestens 10 Milliarden Euro kosten, und das zusätzlich zu Rekordverschuldung, Sondervermögen und inflationsbedingten Mehrausgaben. Es ist nicht quantifizierbar, was damit am Ende eingespart würde», sagte etwa CDU-Politikerin Jana Schimke zur «Bild»-Zeitung.
Doppelbelastung geht ins Portemonnaie
Der Wirtschaftsminister Nordrhein-Westfalens, Andreas Pinkwart (FDP), kritisiert zudem, dass Massnahme Kaufkraft kosten könnte, wenn zu viele Rentner Deutschland verlassen würden. Zudem gibt er zu bedanken, dass sich nur wenige die Doppelbelastung von Aufenthalt im Ausland und weiterlaufender Miete in Deutschland leisten können. (pbe)