Verspätungsmeldungen, kurzfristige Gleisänderungen oder gar Zugsausfälle? Die Lautsprecherdurchsagen der SBB lassen vor allem Pendler, die auf dem Perron warten, regelmässig zusammenzucken. Die weibliche Computerstimme hat sich über die Jahre tief in die Pendlerseele eingebrannt.
Die Störungsmeldungen werden computergeneriert. Die Folge: Zusammengesetzte Satzteile lassen diese Nachrichten unnatürlich klingen. Das soll sich ändern. Die Firma Aristech aus Heidelberg (D) hat ein System entwickelt, das aus Text Sprache werden lässt – und hat den Projekt-Auftrag der SBB gewonnen.
Gut hörbarer Schweizer Akzent
Die Sätze, die daraus entstehen, sollen eine natürliche Sprachmelodie haben. Dazu können die SBB auch x-beliebige Botschaften vermelden. Heute müssen neue Wörter wie etwa Haltestellen einzeln von Sprecherinnen eingesprochen werden. Die Software wird bereits von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) verwendet.
Derzeit führen die SBB einen Testbetrieb durch, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Die neue Stimme der SBB fällt bei vielen Reisenden durch. Die neuen Durchsagen, die von einer Frauenstimme gesprochen werden, kommen in Hochdeutsch mit gut hörbarem Schweizer Akzent daher.
«Krampfhaft-heftiger Schweizer Akzent»
Auf der Plattform Bahnforum.ch kritisieren die User die Durchsagen. «Mir sind sie zu schweizerisch», schreibt einer im Forum. Ein anderer regt sich über den «krampfhaft-heftigen Schweizer Akzent» auf. Und: «Für Personen, die nicht gut Deutsch verstehen, könnte das zum Problem werden.» Auch das «gekünstelte Schweizer Hochdeutsch mit Zürcher R» kommt gar nicht gut an.