Der Konzerngewinn lag mit 451 Millionen Franken um 25 Prozent unter dem im Vorjahr erzielten Rekordergebnis, wie die Vermögensverwaltungsbank am Montag mitteilte. Der um Integrations- und Restrukturierungskosten adjustierte Halbjahresgewinn verringerte sich um 26 Prozent und erreichte 476 Millionen Franken.
Die Bank wolle nun die Kostendisziplin in der gesamten Gruppe weiter beschleunigen, kündigte CEO Philipp Rickenbacher in der Meldung an. Man werde zudem die Anstrengungen zur «Schaffung von Mehrwert für die Kunden» weiter beschleunigen und wolle weitere Kundenberater einstellen.
Die verwalteten Vermögen (Assets under Management, AuM) beliefen sich Ende Juni auf 428 Milliarden Franken, gegenüber 457 Milliarden per Ende April. Im Vergleich zum Jahresende 2021 sind die verwalteten Vermögen um 11 Prozent zurückgegangen.
Zurückzuführen ist der Rückgang der Kundenvermögen vor allem auf die Korrekturen an den Finanzmärkten. Die Privatbank musste zudem auch einen Netto-Neugeldabfluss in Höhe von 1,1 Milliarden Franken vermelden. Allerdings hätten sich die Netto-Neugelder nach den Abflüssen in den ersten vier Monaten zuletzt wieder erholt. Die Bank erwarte nun, dass sich das Netto-Neugeld in der zweiten Jahreshälfte weiter normalisiere.
Der Betriebsertrag fiel mit 1,87 Milliarden Franken (-6%) ebenfalls klar unter dem Vorjahreswert aus. Vor allem im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft spürte die Bank einen klaren Rückgang, während sie im Zinsengeschäft von den Zinserhöhungen in den USA profitieren konnte. Julius Bär verdiente auf den verwalteten Vermögen wieder weniger als im Vorjahr: Die Bruttomarge belief sich auf 81 Basispunkte nach hohen 87 Basispunkten im gleichen Vorjahressemester.
Mit den vorgelegten Jahreszahlen ist Julius Bär beim Gewinn und der Bruttomarge unter den Erwartungen der Analysten geblieben. Trotz einer etwas besseren Neugeldentwicklung gingen auch die Kundenvermögen gingen stärker zurück als von den Experten im Vorfeld erwartet.
(SDA)