Detailhandel
Spielzeugartikel kosten in Deutschland rund 25 Prozent weniger

Die Weihnachtseinkäufe von Herrn und Frau Schweizer stehen kurz bevor. Besonders Kinder freuen sich auf den festlichen Geschenkeregen. Wer Spielzeuge in der Schweiz statt in Deutschland kauft, bezahlt dafür jedoch nach wie vor einen happigen Zuschlag.
Publiziert: 27.11.2019 um 11:17 Uhr
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Aktualisiert: 27.11.2019 um 11:19 Uhr
Spielzeugartikel kosten in Deutschland rund 25 Prozent weniger. (Archiv)
Foto: GAETAN BALLY

So sind Spielwaren hierzulande rund 25 Prozent teurer als im nördlichen Nachbarland, wie aus einer am Mittwoch publizierten Studie der Allianz der Schweizer Konsumentenschutz-Organisationen hervorgeht. Verglichen wurden Schweizer Händler wie Galaxus und Microspot mit Amazon Deutschland oder beispielsweise myToys.de.

Hinzu kommt: Eine Berechnung ohne die Mehrwertsteuer, die Deutschland 19 Prozent und in der Schweiz nur 7,7 Prozent beträgt, ergibt eine noch grössere Preisdifferenz von insgesamt 38,8 Prozent, wie es weiter heisst.

Die Preisunterschiede zwischen der Schweiz und Frankreich bzw. Italien fallen hingegen deutlich geringer aus. Insgesamt seien die Spielzeuge in der Schweiz durchschnittlich nur 1,1 Prozent teurer als in Frankreich, heisst es in der Studie. Ohne Mehrwertsteuer würden Spielzeuge in der Schweiz allerdings 12,6 Prozent mehr kosten als in Frankreich.

Im Vergleich zu Italien habe der Warenkorb aus identischen Spielsachen bei Schweizer Händlern durchschnittlich gar 6,6 Prozent weniger gekostet. Erst eine Berechnung ohne die Mehrwertsteuer kehrt dies wieder um. Dann kosten die Spielzeuge in der Schweiz 6,3 Prozent mehr als im südlichen Nachbarland.

Die Thematik des Einkaufstourismus beschäftigt die Schweizer Politik seit Jahren. Erst diesen Herbst wurde im Nationalrat erneut ein Vorstoss dagegen lanciert. Die Finanzkommission des Nationalrats verlangte, den Mindestbetrag herabzusetzen, bis zu welchem für Einkäufe im Ausland keine Mehrwertsteuer bezahlt werden muss. Details wie etwa die Höhe dieser Senkung soll der Bundesrat nun in einer Gesetzesvorlage ausarbeiten.

Diese Wertfreigrenze liegt derzeit bei 300 Franken pro Person und Tag. Erst wenn der Wert des im Ausland eingekauften diesen Betrag übersteigt, muss für den gesamten Warenwert die Mehrwertsteuer bezahlt werden.

Auch die deutsche Politik wurde vor kurzem aktiv. Die Regierung in Berlin beschloss im Juli dieses Jahres die Einführung einer sogenannten Bagatellgrenze für Einkaufstouristen. Schweizer sollen schon bald bei Einkäufen die Mehrwertsteuer erst ab Ausgaben über 50 Euro zurückerhalten.

Mit der Massnahme soll primär das Personal am deutschen Zoll entlastet werden. Die deutschen Zöllner müssen nämlich sämtliche Ausfuhrscheine abstempeln. Teilweise bilden sich an den Grenzübergangen in Konstanz, Lörrach oder Waldshut deshalb lange Schlangen.

(SDA)

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