Dies sagt Migros-Chef Herbert Bolliger im Interview mit der «Schweiz am Sonntag». Er will mit dem Online-Warenhaus Galaxus «in weitere Märkte vordringen», es zudem «dritten Händlern zugänglich machen» und damit das Angebot vergrössern. Migros hält seit April 2015 die Mehrheit an Galaxus.
Bolliger glaubt ans Wachstum im Internet. In den Läden, dem sogenannten stationären Handel, hingegen kämpft Migros gegen Umsatzschwund. «Das Non-Food-Geschäft hat sich praktisch über Nacht zu einem signifikanten Teil ins Internet verlagert», sagte Bolliger.
Resultat davon ist, dass die meisten Non-Food Händler nicht mehr über Expansion wachsen. Das spiegle sich in den Innenstädten, wo es selbst an Top-Lagen, wie der Bahnhofstrasse in Zürich, schwierig geworden sei, Mieter zu finden.
Die Migros setzt darüber hinaus auf personalisierte Angebote. Seit Jahres sammelt sie Daten ihrer Kunden über die Kundenkarte Cumulus und zusehends auch im Online-Geschäft. Weil die Migros ihre Kunden kenne, könne sie ihnen gezielt das anbieten, was sie interessiere, so Bolliger. Aber: «Wir werden die Preise nicht personalisieren», versprach er weiter.
Ähnlich wie Nestlé in seinen japanischen Nespresso-Filialen Roboter einsetzt, kann sich Bolliger auch für die Migros vorstellen, mit Verkaufsrobotern zu arbeiten. «Die Frage ist, ob es wirtschaftlich machbar ist», schränkt er ein. «Prüfenswert» seien verkaufsunterstützende Roboter.
Trotz zunehmender Computerisierung, etwa im Bereich der Kassen mit Self-Scanning, hat die Migros im vergangenen Jahr jedoch ihren Personalbestand insgesamt leicht gesteigert und erstmals die Marke von 100'000 Mitarbeitenden geknackt. Auch für dieses Jahr prognostiziert Bolliger eine stabile oder leicht steigende Zahl der Stellen.