Trotz der angespannten Wirtschaftslage steige die Lohnsumme um bis zu 0,5 Prozent und werde auf den 1. Januar ergänzend zu Ausgleichszahlungen sowie bereits ausbezahlten Sonderprämien weiter angehoben. Es handle sich nicht um eine generelle Lohnerhöhung, sondern um eine individuelle nach Funktion und Leistung, sagte eine Sprecherin auf Anfrage. Darüber würden zunächst die einzelnen Migros-Unternehmen und dann die Vorgesetzten der Mitarbeiter entscheiden.
«Zusätzlich zu der mit den Sozialpartnern verhandelten Erhöhung der Lohnsumme prüfen Unternehmen der Migros mögliche weitere Leistungen wie zum Beispiel Warengutscheine, um das grosse Engagement der Mitarbeitenden zu würdigen», schrieb der Detailhandelsriese im Communiqué. Das Verhandlungsergebnis gelte für Mitarbeitende, die dem Landes-Gesamtarbeitsvertrag (L-GAV) Migros unterstellt seien.
Bereits im laufenden Jahr habe die Migros insgesamt mehr als 30 Millionen Franken für die Kompensation von Lohnlücken der von Kurzarbeit betroffenen Mitarbeitenden, sowie Sonderprämien für den enormen Einsatz zur Aufrechterhaltung der Grundversorgung während des Lockdowns durch Mitarbeitende in Verkauf, Produktion und Logistik eingesetzt, hiess es.
Die Leute an der Front und in der Logistik hätten eine Prämie von 500 Franken erhalten, sagte eine Migros-Sprecherin auf Anfrage. Nun würden die einzelnen Unternehmen der Gruppe überlegen, was sie zusätzlich für die Angestellten machen könnten.
Die einzelnen Geschäftsbereiche der Gruppe wurden unterschiedlich von der Coronapandemie getroffen. «Während sich Detailhandel und Online-Geschäft in diesem Jahr positiv entwickelten, litten andere Geschäftsfelder der Migros, wie etwa das Reisegeschäft, die Freizeitparks oder die Gastronomie stark unter den Auswirkungen von Covid-19», hiess es.
Die Erhöhung der Lohnsumme gilt für mehrere zehntausend Mitarbeitende von rund 40 Unternehmen, die dem L-GAV der Migros unterstellt sind. Darunter sind alle Genossenschaften, die Industriebetriebe sowie Ex Libris oder die Migros Bank. Nicht dabei ist Hotelplan. Die Reisetochter hat ihren eigenen Gesamtarbeitsvertrag, über den die Verhandlungen erst noch anstehen, wie eine Sprecherin sagte. Auch Denner ist dem L-GAV nicht angeschlossen.
Zum Vergleich: Konkurrentin Coop hebt im kommenden Jahr die Löhne für ihre Mitarbeitenden um 1 Prozent an.
(SDA)