Detailhandel
Migros-Chef Bolliger erwartet für dieses Jahr stagnierende Umsätze

Migros-Chef Herbert Bolliger fürchtet in diesem Jahr wiederum «stagnierende» Umsätze im Detailhandel. Er sieht aber auch Silberstreifen am Horizont: So vermutet er, dass beim Einkaufstourismus der Höhepunkt erreicht ist.
Publiziert: 12.02.2017 um 04:58 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 22:05 Uhr
Nach einem fast kompletten Berufsleben bei Migros sagt Chef Herbert Bolliger: «Ich bereue nichts.» (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Im Interview mit der «NZZ am Sonntag» zu seinen Erwartungen für das laufende Jahr gefragt, sagte Bolliger: «Euphorie ist sicherlich fehl am Platz, die Umsätze werden stagnieren, und die Preise dürften angesichts des starken Frankens unter Druck bleiben.»

Beim Umsatz werde die Migros beispielsweise spüren, dass weniger Leute einwanderten, sagte Bolliger. Die Konsumentenstimmung und die Einschätzung der finanziellen Lage hätten sich aber verbessert. «Daher glaube ich eher, dass nicht noch mehr Schweizer zum Einkaufen über die Grenze fahren werden. Der Plafond könnte erreicht sein.»

Die ganze Migros-Gruppe ist im vergangenen Jahr umsatzmässig um lediglich ein Prozent gewachsen. Damit musste sich der orange Riese von der Konkurrentin Coop überholen lassen. In der Schweiz ist Migros aber nach wie vor grösser. Beide Unternehmen publizieren ihre Gewinnzahlen in den kommenden Wochen.

Migros erhält in diesem Jahr einen neuen Chef, da Herbert Bolliger pensioniert wird. Er begann 1983 für Migros zu arbeiten und ist seit 2005 Konzernchef. Auf seine Bilanz angesprochen, sagte er: Er habe zwar auch mal Fehler, doch: «Ich bereue nichts».

Als Erfolge erwähnte er, dass Migros «klarer Marktführer im E-Commerce» wurde und dass das soziale und ökologische Engagement mit Generation M unter einer Klammer zusammengefasst worden sei. «Damit gelang es uns, zum weltweit nachhaltigsten Detailhändler zu werden.» Nachhaltigkeit sei Teil der Migros-DNA: Schon früh habe es Fünfjahrespläne gegeben, wie man sich vom Erdöl lösen könnte.

Er sei auch stolz darauf, dass «kleine Pflänzchen» wie die Autoteilet-Plattform Sharoo lanciert wurden und neues ausprobiert worden sei. Vom Erfolg von Sharoo sei er aber «eher ernüchtert». Man sei noch nicht bereit, sein Auto mit anderen zu teilen.

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