Zuvor hatten mehrere Medien über das Ableben des Milliardärs berichtet. Kellerhals wurde 78 Jahre alt.
Für Schlagzeilen hatte der Deutsche wegen seiner Dauerfehde mit dem Metro-Konzern gesorgt, zu dem Media-Saturn einst gehörte. Seit der Aufspaltung des Handelsriesen im Sommer dieses Jahres sind die Elektronikmärkte unter dem Dach der Holding Ceconomy angesiedelt.
Die Wurzeln von Media-Saturn reichen weit zurück. 1963 eröffnete Kellerhals zusammen mit seiner Frau Helga ein Geschäft für Kohlenherde und Ölöfen sowie Velos in Ingolstadt. Über die Jahre entstanden weitere Geschäfte, die schwerpunktmässig Radios und Fernsehgeräte verkauften.
Zusammen mit den Partnern Walter Gunz und Leopold Stiefel eröffnete das Paar Kellerhals 1979 in einem Münchener Industriepark einen Discounter für Elektronikartikel, was als die Geburtsstunde von Media Markt gilt. 1988 gaben die Partner die Mehrheit an der Elektronikkette an die Kaufhof AG ab, die wiederum die Kette Saturn einbrachte und aus der später die Metro hervorging.
Der Streit zwischen Kellerhals und der Metro-Führung entzündete sich unter dem früheren Chef Eckhard Cordes und wurde auch unter dessen Nachfolger Olaf Koch weitergeführt. Im Kern ging es darum, wer bei Media-Saturn das Sagen hat. Kellerhals sah sein Lebenswerk bedroht.
Beide Parteien trafen sich regelmässig vor Gericht. Zuletzt wurde ein Mediator eingeschaltet, um zwischen den Streithähnen zu vermitteln. Zu einer offiziellen Einigung kam es nicht mehr.
Weltweit gibt es inzwischen über 1000 Media- und Saturn-Märkte. Die Muttergesellschaft Ceconomy machte im zurückliegenden Geschäftsjahr gut 22 Milliarden Euro Umsatz. (SDA)