In den USA läuten die Detailhändler traditionell am Freitag vor dem «Thanksgiving"-Wochenende das Weihnachtsgeschäft ein und gewähren auf ihrer Ware hohe Rabatte. Die «Black Friday"-Welle ist aber längst auch nach Europa und in die Schweiz übergeschwappt.
Hierzulande wollen rund die Hälfte der «Black Friday"-Fans länger geplante Einkäufe am Monatsende besonders günstig tätigen, wie eine am Montag vom Beratungsunternehmen Oliver Wyman veröffentlichte Umfrage unter rund 1'000 Schweizer «Black Friday"-Shoppern zeigt. Dabei steigt die Erwartung an die Höhe der Rabatte von Jahr zu Jahr.
Am 29. November 2024 ist Black Friday – überall auf der Welt, auch in der Schweiz. Aber: Woher kommt eigentlich dieser Einkaufstag mit verrückten Sales? Und worauf sollten Schnäppchenjäger achten?
Am 29. November 2024 ist Black Friday – überall auf der Welt, auch in der Schweiz. Aber: Woher kommt eigentlich dieser Einkaufstag mit verrückten Sales? Und worauf sollten Schnäppchenjäger achten?
In diesem Jahr werden den Angaben zufolge 54 Prozent der Befragten nur noch dann zuschlagen, wenn die Händler ihre Preise um 50 Prozent oder mehr reduzieren. Im 2018 hatten mit 44 Prozent weniger «Black Friday"-Shopper dies als Kaufkriterium angegeben. Sollten die Rabatte zu niedrig sein, werde knapp die Hälfte der Befragten ihre Einkäufe auf später verschieben oder ganz darauf verzichten, hiess es weiter.
Mehr Rabatte online
Die Rabattschlacht findet nicht mehr nur in den Läden statt, sondern vermehrt auch im Internet. Laut Befragung planen 58 Prozent der Shopper, im Internet auf die Schnäppchensuche zu gehen. Rund 22 Prozent werden wohl nebst der Internetsuche auch in die Läden gehen und nur ein Fünftel will noch klassisch nur im Laden shoppen.
Für den Detailhandel könnte «Black Friday» laut Oliver Wyman-Experte Nordal Cavadini vom erhofften Segen zum Fluch werden: «Mit zu hohen Rabatten kannibalisiert der Detailhandel sein Tagesgeschäft und verliert margenstarke Umsätze.» Dabei sei die Erwartung der Konsumenten nicht, dass die Hälfte des Sortiments zwei Wochen lang zum halben Preis angeboten wird. Besser sei es mit gezielten, individuelleren Aktionen auch den Absatz nicht-reduzierter Ware zu fördern.
Schäppchenjagd beginnt
Der Startschuss der Rabattschlacht ist am heutigen 11. November bereits in Asien mit dem sogenannten «Singles Day» gefallen. Dabei hat der chinesische Online-Gigant Alibaba einen neuen Verkaufsrekord erreicht. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, kamen die Verkäufe bereits am Nachmittag um 16 Uhr - also acht Stunden vor Schluss - auf den Vorjahresumsatz von rund 30 Milliarden US-Dollar.
Weniger als zwei Minuten nach Beginn des Shopping-Tages hatten Kunden demnach Waren im Wert von einer Milliarde Dollar bestellt. Bis zu 544'000 Bestellungen wurden pro Sekunde abgegeben, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete.
Der Singles Day am 11.11. galt in China unter Studenten ursprünglich als eine Art Anti-Valentinstag für Alleinstehende, weil das Datum nur aus Einsen besteht. 2009 begann dann Alibaba, seinen Kunden an dem Tag für 24 Stunden hohe Preisnachlässe zu gewähren. Zahlreiche Konkurrenten folgten dem Beispiel.
Für den Wirtschaftspsychologen Christian Fichter lohnen sich Rabatttage wie der Black Friday nicht für den Konsumenten. Im Interview sagt er, warum das so ist.
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Auch in der Schweiz werden zum «Singles Day» im Internet Rabatte gewährt. So hat beispielsweise die Elektronikkette Interdiscount online 111 Angebote aufgeschaltet oder beim ebenfalls zur Coop-Gruppe gehörenden Onlinehändler Microspot sind auch einige Produkte günstiger zu haben. Im Gegensatz dazu laufen auf Galaxus.ch die Aktionen zum 11.11. unter dem Label «Fasnachtsbeginn".
Für den Wirtschaftspsychologen Christian Fichter lohnen sich Rabatttage wie der Black Friday nicht für den Konsumenten. Im Interview sagt er, warum das so ist.
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Ausrüstung
Bequeme Sachen anziehen, Portemonnaie so verwahren, dass es nicht geklaut oder im Stress vergessen wird. Geräumige Tasche mitnehmen. Bei zig verschiedenen Tragtaschen verliert man schnell eine. -
Einkaufsliste
Was will ich unbedingt? Den Laden, der das Produkt hat, als Erstes aufsuchen. Nichts kaufen, was nicht auf der Liste steht. -
Kinder daheim lassen
Im Rummel ein Kind zu verlieren, ist der Horror. -
Freund/-in mitnehmen
Zwei Leute sehen mehr, können getrennt pirschen und gemeinsam schleppen. -
Nur Cash
Budget aufstellen, diese Summe in bar mitnehmen. Ist kein Geld mehr da, ist Schluss. -
Cool bleiben
Nicht jedes Billigangebot ist ein Schnäppchen. Viele Händler kaufen extra für den Black Friday ein, nicht immer Hochwertiges. Schuhe oder Blazer, in der Hektik probiert, passen daheim vielleicht nicht. Dann ist das Geld rausgeschmissen. -
Daheim shoppen
Beim Online-Kauf auf dem Sofa ist die Gefahr des Kaufrausches geringer. -
Vorsicht bei Bestellungen im Ausland
Beim Import können hohe Zollgebühren und Versandkosten anfallen. Christiane Binder
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(SDA)