Der Währungskrise zum Trotz
Türkische Wirtschaft wächst im zweiten Quartal um 5,2 Prozent

Das freut Präsident Erdogan: Seine Wirtschaft hat trotz der Entwertung der Lira im zweiten Quartal dieses Jahr stark zugelegt.
Publiziert: 10.09.2018 um 11:49 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 23:09 Uhr
Zufriedener Erdogan: Die miserable seiner Währung hat zumindest bis Ende Juni nicht auf die BIP-Entwicklung durchgeschlagen.
Foto: REUTERS / HANDOUT

Die türkische Wirtschaft hat trotz der Währungskrise auch im zweiten Quartal stark zugelegt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im zweiten Quartal diesen Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,2 Prozent, wie das Statistikamt in Ankara heute Montag mitteilte. In den ersten drei Monaten des Jahres war das BIP verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 7,4 Prozent gewachsen.

Die Türkei steckt in einer Währungskrise. Seit Monaten verliert die Landeswährung Lira an Wert. Im August stürzte die Lira besonders stark ab, unter anderem wegen eines Streits mit den USA um das Schicksal eines in der Türkei festgehaltenen US-Pastors. Die Inflation war im August auf 17,9 Prozent gestiegen.

Erdogan gegen die Ökonomie

Die türkische Zentralbank will in ihrer nächsten Sitzung am Mittwoch Massnahmen gegen die hohe Inflation ergreifen. Ob die Notenbank die Leitzinsen erhöht, ist unklar. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan ist gegen eine Zinserhöhung. Entgegen der gängigen Wirtschaftslehre sieht Erdogan eine Zinserhöhung nicht als Instrument gegen Inflation, sondern als deren Treiber.

Investoren sorgen sich um die Unabhängigkeit der türkischen Notenbank. Langfristig machen der Türkei hohe Aussenhandelsdefizite, hohe Auslandsschulden sowie steigende Zinsen in den USA zu schaffen. (SDA)

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