Das Tessin ist derzeit von der Corona-Krise so stark betroffen wie kein anderer Kanton. Der mächtigste Tessiner Wirtschaftskapitän ist UBS-Chef Sergio Ermotti. Die Situation mache ihn tief betroffen, erzählt er, als BLICK ihn zu Hause in Montagnola bei Lugano TI am Telefon erreicht. «Ich höre von der schwierigen Situation in den Spitälern und von Menschen, die Familienangehörige verloren haben. Die Situation ist dramatisch!»
Deshalb habe er beschlossen, privat eine Million Franken für Corona-Opfer zu spenden, bestätigt er eine Information von BLICK. Er habe das Geld in die Ermotti-Familienstiftung einbezahlt. Diese hat er 2011 zusammen mit seiner Frau, seiner Schwester und seinem Bruder gegründet. Sie unterstützt soziale Projekte, meistens in den ärmsten der armen Länder, insgesamt mit Millionenbeträgen. Dieses Mal aber soll das Geld in die Schweiz, ins Tessin fliessen.
«Ein ganz persönlicher Entscheid»
Soll denn jetzt jeder spenden, der es sich leisten kann? «Jeder soll sich zumindest die Frage stellen, ob er helfen kann», findet Ermotti. «Viele Menschen haben kein Geld und tun trotzdem enorm viel. Für mich war es ein ganz persönlicher Entscheid, dass ich mithelfen will, Schicksalsschläge zu mindern.»
Sollen Menschen in Not nun direkt Ermotti ein E-Mail schreiben? «Lieber nicht», sagt er, «wir werden über professionelle Hilfsorganisationen Menschen in Not ausfindig machen und unterstützen.»
Nicht nur Privatmann Ermotti spendet, sondern auch CEO Ermotti im Namen der UBS: Die Bank stellt einen Fonds mit 30 Millionen Franken für Corona-Opfer in der Schweiz und weltweit zur Verfügung. Eine interne Arbeitsgruppe prüft Projekte und Gesuche – etwa von Familien, die das Studium ihrer Kinder nicht mehr bezahlen können, weil der Vater oder die Mutter an Corona gestorben ist.
Der Fonds ist langfristig ausgelegt. Denn Ermotti rechnet damit, dass uns die Krise noch lange beschäftigen wird – «alles andere ist leider Wunschdenken». Wenn die Menschen Angst um ihre Gesundheit und um ihr Leben haben, dann geben sie kein Geld aus. Die Situation könne sich vermutlich erst komplett normalisieren, wenn ein Impfstoff gefunden sei. «2020 wird ein sehr schwieriges Jahr. Wir werden bestenfalls ein L erleben: einen steilen Abschwung und dann Stabilität.»
«Das Hilfspaket ist richtig, Chapeau!»
Sergio Ermotti führt die grösste Bank des Landes seit 2011 und ist aktuell auch der bestbezahlte Bankenchef (Vergütung 2019: 12,5 Millionen Franken). Ende Oktober ist Schluss, nächstes Jahr wird er Verwaltungsratspräsident von Swiss Re. Doch bis im Herbst stehen ihm turbulente Monate bevor.
Finanzminister Ueli Maurer (69) hat zusammen mit den 300 Bankenchefs des Landes ein Rettungspaket für KMU geschnürt und 20 Milliarden Franken zur Verfügung gestellt: Innert 30 Minuten sollen Firmen in Not einen zinsfreien Kredit in der Höhe von maximal 500 000 Franken erhalten. Ermotti ist eng involviert und lobt die schnelle Reaktion des Bundesrats: «Dieses Hilfspaket war unkompliziert und richtig, Chapeau!»
Mit der Abwicklung der Kreditvergabe sind die Hausbanken der Unternehmen betraut. «Innert 36 Stunden sind bei uns 10 000 Anträge eingegangen. Bis Sonntagabend wurden alle abgearbeitet und bereits rund eine Milliarde Franken bewilligt», erzählt Ermotti nicht ohne Stolz.
Können die Grossbanken da gerade ihr Image verbessern und zeigen, dass sie auch für die Kleinen da sind? «Wir waren immer für die Kleinen da!», sagt Ermotti bestimmt. «Die Grossbanken spielen eine wichtige Rolle für die Schweiz und für eine erfolgreiche Volkswirtschaft. Jetzt können wir das unter Beweis stellen.»
Allfällige Gewinne kommen in Hilfsfonds
Ihm ist wichtig, zu betonen, dass seine Bank keinen Franken an der Rettungsaktion verdiene und auch keinerlei Liquiditätsvorteile habe. «Jeder allfällige Gewinn wird in einen Hilfsfonds einbezahlt.»
Und, in Anspielung auf die Finanzkrise von 2008, als die UBS vom Staat gerettet werden musste, sagt Ermotti: «Jetzt sind wir Teil der Lösung und nicht mehr Teil des Problems.»
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:
Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
- Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
-
Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.
Informiert bleiben
- An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
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Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
- Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
-
Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.
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