Nutella ist vom Zmorge-Tisch von Familien in der Schweiz nicht wegzudenken. Doch der marktbeherrschende Schoggi-Brotaufstrich enthält einen hohen Anteil von bis 18 Prozent Palmöl. Das billige Pflanzenöl steht in der Kritik, weil für seine Produktion Regenwälder gerodet und immer wieder Menschenrechte verletzt werden.
Hier setzt der italienische Grosskonzern Barilla an. Für seine Pasta bekannt plant das Unternehmen Nutellas Vormachtstellung mit einem Palmöl-freien Schokoladenaufstrich zu brechen. Nach dem Eintritt in den Heimmarkt Italien Anfang Jahr will Barilla mit seiner «Crema Pan di Stelle» international expandieren. Im ersten Auslandmarkt, der Schweiz, ist das Produkt seit dieser Woche im Coop erhältlich, wie eine Barilla-Sprecherin BLICK bestätigt.
Erster echter Konkurrent
Der Barilla-Aufstrich mit Fett aus Sonnenblumenöl ist der erste ernste Konkurrent für Ferreros Nutella. Diverse Nahrungsmittelhersteller versuchten ihr Glück bereits mit Schoggi-Aufstrichen. Doch sie kommen geschmacklich nicht ans Original heran oder sind zu teuer – wie etwa Lindts Premium-Schoggi-Haselnuss-Aufstrich, ebenfalls ohne Palmöl.
Ferrero ist bisher aus Kostengründen bei Nutella nicht auf ein anderes Öl ausgewichen. Dafür haben die Italiener, die auch die Kinderschokolade herstellen, die letzten Jahre viel in die Nachhaltigkeit der Palmölproduktion investiert. Doch mit der Klimadebatte ist das Bewusstsein für die Regenwaldproblematik weiter gestiegen.
Nutella bleibt Preissieger
Auf den Gläsern mit «Crema Pan di Stelle» in den Regalen von Coop steht prominent, dass das Produkt ohne Palmöl hergestellt wird. Allerdings bekommen die Konsumenten die Verwendung des teureren Sonnenblumenöls beim Preis zu spüren. Hundert Gramm des Barilla-Aufstrichs kosten 1.60 Franken, verglichen mit 1.30 Franken für Nutella. Das ist immerhin günstiger als der Schweizer Schoggi-Aufstrich von Lindt mit gehobenen 2.25 Franken pro 100 Gramm.