Der Prinz wird zum König
Bei Zweifel Chips übernimmt der Gründer-Sohn

Der bekannteste Chips-Hersteller der Schweiz wechselt den Chef aus. Christoph Zweifel löst Roger Harlacher an der Spitze des Familienunternehmens ab. Ein Blick zurück.
Publiziert: 14.11.2019 um 12:16 Uhr
|
Aktualisiert: 07.11.2020 um 13:00 Uhr
1/7
Zweifel Chips Nature: Der Chips-Klassiker. So bekannt wie Rivella oder Ovomaltine.
Foto: Urs Keller
Marc Iseli

Beim Schweizer Chips-Hersteller Zweifel bricht eine neue Ära an. Der aktuelle CEO Roger Harlacher (54) wird im nächsten Jahr das Amt abgeben. Das Unternehmen bestätigt auf Anfrage von BLICK einen entsprechenden Bericht der «Handelszeitung».

Harlacher bleibt im Verwaltungsrat. Christoph Zweifel (50) folgt ihm auf den Thron des grössten Chips-Hersteller des Landes. Er ist der Sohn des Gründers Hansheinrich Zweifel (86).

Die Anfänge des Unternehmens gehen zurück in die 50er-Jahre. «Hansheiri» Zweifel war 25 Jahre alt, als er 1958 die Zweifel Pomy-Chips AG aus der Taufe hob. Damals gab es noch kaum Pommes Chips. Und dass Zweifel zum König des Frittierten wurde, ist einem Zufall zu verdanken.

Der Aufstieg des Chips-Königs

Zweifel kam damals frisch ab Studium. Ein Agronom, ausgebildet an der ETH Zürich. Ein Verwandter von ihm experimentierte mit dem US-amerikanischen Snack auf einem Bauernhof in Katzenrüti ZH. Hans Meier war sein Name. Ein Tüftler.

Mit seiner Frau backte Meier in einer grossen Pfanne Kartoffelscheibchen – angeblich nach einem alten Indianerrezept. Die ganze Nachbarschaft war vernarrt in die Scheibchen. Meier packte sie in Tüten ab und verkaufte sie.

Ein Herzschlag setzte seinem Leben ein Ende. Wer sollte sich um die verwaiste Kartoffel-Brutzelei kümmern? Die Wahl fiel auf «Hansheiri». Und dieser startete die mittlerweile legendäre Chips-Produktion.

Prinz setzt sich die Krone auf

Im Mostereibetrieb seines Vaters begann der junge Hansheiri mit vier Fritteusen zu pröbeln. Er fand heraus, dass nur bestimmte Sorten gut schmeckten. Dass er das Lager heizen musste – so blieben die Scheibchen beim Frittieren schön hell. Und er buchte seine Hochzeitsreise nach Amerika – um dort in den Chips-Fabriken ein bisschen Werkspionage zu betreiben.

Die ersten sechs Jahre waren rot. Danach kam die goldene Ära. Zweifel-Chips sind heute jedem bekannt. Sie gehören zur Schweiz wie Aromat, Ovomaltine oder Rivella. Die Firma macht über 200 Millionen Franken Umsatz. Fast 400 Angestellte beziehen ihren Lohn vom Chips-Fabrikanten.

Der Erfolg machte «Hansheiri» zum Chips-König der Nation. Nun übernimmt also sein Sohn. Damit setzt sich der Prinz die Krone auf.


Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.