«Es ist ein geschichtsträchtiger Tag», schwärmt Cornelia Mellenberger (40), Leiterin für Fernverkehr bei den SBB, am Montag. Auch SBB-CEO Andreas Meyer (58) frohlockt: «Das ist ein Meilenstein.» Thomas Küchler (58), Geschäftsführer der Südostbahn (SOB), ergänzt: «Hier gewinnen alle – vor allem auch die Fahrgäste.»
Die Begeisterung der Bahnchefs hat einen Grund: Der Fernverkehr hat ein neues Zugpferd im Stall. Ein hochmodernes noch dazu. Ab Dezember 2020 rollt der sogenannte Traverso stündlich alternierend ab Basel beziehungsweise Zürich über die Gotthard-Bergstrecke nach Locarno TI.
Mit einer Länge von 150 Metern rollte der kupferfarbene Triebzug aus den Stadler-Rail-Werken in Bern zur Präsentation ein. Total 368 Personen in acht Wagen haben darin Platz.
Hochwertig und grosser Komfort
In Sachen Komfort macht der Traverso tatsächlich etwas her. Es beginnt mit einem ebenerdigen Einstieg, der auch Rollstuhlfahrern ein problemloses Einsteigen ermöglicht. Bei Hunger und Durst stehen Snackautomaten bereit. Kambly-Guetsli gibts für 2.50 Franken, Wasser für 3.50 Franken.
Die Sitze wirken breiter, der Innenraum insgesamt heller, wie ein Augenschein von BLICK zeigt. An jedem Sitz der ersten Klasse sind Steckdosen für Smartphone oder Laptops vorhanden. Die WCs (inklusive Wickeltisch) sind so gross, dass man sogar einen Kinderwagen mit hineinnehmen kann.
Toni Häne (56), Leiter für SBB-Personenverkehr fasst zusammen: «Alles hochwertig, eindeutig!»
Als Voralpen-Express im edlen Kupferdesign ist der Traverso seit Juni 2019 bereits unterwegs zwischen St. Gallen und Luzern.