Wer zahlt in der Schweiz eigentlich wieviel Steuern? Der «Swiss Tax Report 2015», den das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG heute Mittwoch vorstellte, liefert Antworten.
Die 10 Prozent mit den höchsten Einkommen kommen für 80 Prozent der direkten Bundesteuern auf. Die Allerreichsten, das sind 1 Prozent, tragen 45 Prozent der Steuerlast. Vor einem Jahr waren es noch 5 Prozent weniger.
Und wo bezahlt man am wenigsten Steuern? Personen mit hohem Einkommen kommen im Kanton Zug mit einem maximalen Einkommenssteuersatz von 22,86 Prozent am besten weg, gefolgt von Obwalden, Nidwalden und Uri. Der Kanton Schwyz fällt dagegen von Platz 2 auf Platz 6 zurück. Die höchsten Steuerbelastungen kennen Basel-Landschaft (42,17 Prozent) und Genf (44,75 Prozent).
Der durchschnittliche kantonale Steuersatz für hohe Einkommen ist 2014 leicht gestiegen. Betrachet man das ganze über mehrere Jahre hinweg, ist die durchschnittliche Steuerbelastung in der Schweiz allerdings gesunken.
Der Report vergleicht nicht nur die Gewinn- und Einkommenssteuersätze in allen 26 Kantonen, sondern mit weiteren 130 Ländern. Und da zeigt sich: Die Schweiz ist gutes Mittelfeld, die Innerschweizer Kantone können sogar ganz vorne mithalten. Dort müssen Reiche etwa soviel wie in Bulgarien, Litauen, Ungarn und auf den Kanalinseln zahlen.
Die wahren Steuerparadiese finden sich aber im Ausland. Die karibischen Inselstaaten Bahamas, Bermuda und die Cayman Islands. Oder die arabischen Staaten Bahrain, Oman, Katar und Saudi Arabien. Dort bezahlt man gar nichts.
Die Steuerhöllen liegen laut KPMG-Rangliste im hohen Norden. Dänemark (55,41 Prozent) führt die Rangliste vor Schweden (57 Prozent) an.
KMPG hat auch untersucht, wieviel Firmen bezahlen müssen. Da schwingt in der Schweiz der Kanton Luzern mit 12,32 Prozent obenaus, dicht gefolgt von Nid- und Obwalden. Am höchsten sind die Steuersätze für Unternehmen in der Westschweiz, am höchsten in der Waadt (22,79 Prozent) und Genf (24,16 Prozent).
Seit 2006 haben einige Kantone ihre Gewinnsteuersätze dramatisch gesenkt. Allen voran Graubünden mit -12,42 Prozent.
Im Vergleich mit anderen Ländern werden die Gewinnsteuersätze in den günstigsten Schweizer Kantonen nur von den Kanalinseln Guernsey und Isle of Man, die gar keine Steuern erheben, und einigen osteuropäischen Staaten (Montenegro, Bosnien & Herzegowina, Bulgarien und Mazedonien) unterboten. Ebenfalls besonders niedrige Sätze kennen Finanzplätze wie Hongkong und Singapur. In den Staaten, in denen Private keinen Steuern zahlen (siehe oben), müssen auch Firmen nichts abliefern. (rsn)