Eine praxisorientierte Ausbildung an einer Höheren Fachschule (HF) in der Schweiz zahlt sich aus: Deutlich zeigt sich ein Lohnanstieg nach dem Studienabschluss. Neueinsteiger, die ihren HF-Abschluss vor weniger als zwei Jahren erlangt haben, verdienen zwar weniger als alte Hasen, können aber ihre Einkünfte in kurzer Zeit bedeutend steigern.
Allerdings: Karriere- und Verdienstchancen unterscheiden sich je nach gewählter Studienrichtung und Fachbereich erheblich.
Der Durchschnittslohn der HF-Diplomierten beträgt bei einem Alter von 39 Jahren und 9 Jahre nach HF-Abschluss jährlich rund 100'000 Franken. Dieser Wert liegt 4 Prozent über jenem der letzten Analyse von 2017/2018 – und er liegt über der generellen Lohnentwicklung. Die HF-Ausbildung in der Praxis wird also mehr und mehr realisiert und geschätzt.
Deutliche Lohnunterschiede
Die Verdienstchancen unterscheiden sich nach gewählter Studienrichtung erheblich. So erhält ein dreissigjähriger Student, Fachrichtung Betriebswirtschaft, im letzten Studienjahr 79'500 Franken, drei bis vier Jahre nach dem HF-Abschluss einen durchschnittlichen Jahreslohn von 101'600 Franken.
Im Alter von 39 Jahren und mit rund neun Jahren Berufspraxis sind es 126'400 Franken. Ein Student der Elektrotechnik hingegen verdient im letzten Studienjahr 79'200 Franken, nach drei bis vier Jahren 87'800 Franken und mit 43 Jahren und 15 Jahren Berufserfahrung etwa 117'800 Franken.
Gute Einkommen sind möglich
13 bis 17 Jahre nach Diplomabschluss gehören die HF-Diplomierten der Fachrichtung Unternehmensprozesse mit einem Durchschnittseinkommen von 129'000 Franken, die bereits oben erwähnten Betriebswirtschafter mit 126'400 Franken und die Techniker HF Bau mit 117'400 Franken zu den Bestverdienenden.
Immer noch haftet am Handwerk das Image der schlecht bezahlten Branche. Laut dem Bund beträgt das jährliche Bruttoerwerbseinkommen eines angestellten Handwerkers 71'500 Franken. Doch Beispiele zeigen, dass gerade auf dem Bau ein fünfstelliger Monatslohn möglich ist. Mehr dazu lesen sie hier.
Immer noch haftet am Handwerk das Image der schlecht bezahlten Branche. Laut dem Bund beträgt das jährliche Bruttoerwerbseinkommen eines angestellten Handwerkers 71'500 Franken. Doch Beispiele zeigen, dass gerade auf dem Bau ein fünfstelliger Monatslohn möglich ist. Mehr dazu lesen sie hier.
Wer sein HF-Studium im Jahr 2018 abgeschlossen hat, war im Durchschnitt dreissig Jahre alt. Den höchsten Altersdurchschnitt bei Studienabschluss weist die Sozialpädagogik mit 37 Jahren auf, den tiefsten mit 23 Jahren die Fachrichtung Pflege.
Die Krösus-Branchen
Aufgeschlüsselt nach Branchen, bezahlen Chemie/ Pharma im Schnitt mit 127'600 Franken, Transport/Verkehr/Nachrichten mit 123'400 Franken sowie Banken/Versicherungen mit 122'400 Franken die höchsten Löhne.
Die Unterschiede sind bei vergleichbarem Alter und Berufserfahrung gross, haben Chemie- und Pharma-Angestellte am Ende des Jahres doch 47'000 Franken mehr in der Lohntüte als Angestellte im Sozialwesen.
Auf das Jahr 2019 erhielten 48 Prozent der HF-Diplomierten eine Reallohnerhöhung; der Anteil lag um 8 Prozent tiefer als bei der letzten Erhebung vor zwei Jahren. Zuverlässig erhöht wurden die Löhne im Bereich Treuhand/Beratung (74 Prozent), gefolgt von Chemie/ Pharma, wo 72 Prozent der HF-Profis eine Lohnerhöhung erhielten. Am zurückhaltendsten war die Hotellerie mit 21 Prozent.
Durchschnittlich werden bei 58 Prozent die Überstunden vergütet, dies sind 7 Prozent mehr als vor zwei Jahren. Bei den Mitgliedern der Geschäftsleitung sind es 23 Prozent, bei den Projektleitern 72 Prozent.
Weiterbildung zahlt sich aus
Da der Grossteil der HF-Studenten das Studium berufsbegleitend absolviert, kann in einigen Fachbereichen eine Entwicklung der Karriere und der Löhne festgestellt werden. Bei genügend Teilnehmenden kann dies bis auf die Fachrichtung herunter gebrochen werden.
Exemplarisch dazu die Fachrichtung Maschinenbau mit 305 Teilnehmenden, davon 41 HF-Studenten und 48 Teilnehmern im Abschlussjahr (0): Während des Studiums ist die Funktion Sachbearbeiter/- in beziehungsweise Fachspezialist/- in dominierend, aber die Wichtigkeit der Führungsfunktion nimmt dann zu.
Fach- zu Führungskraft
Je nach Branche sieht das Verhältnis der Anstellung von Fach- zu Führungskräften unterschiedlich aus. Wer in der Hotellerie arbeitet, ist mit über 50 Prozent Wahrscheinlichkeit in der Geschäftsleitung angestellt und gehört mit über 82 Prozent Wahrscheinlichkeit zum Kader. Ähnlich verteilt sind die Funktionen in der Gastronomie. Im Sozialwesen (ohne Heime) sind hingegen 73 Prozent als Fachkraft in der Funktion Sachbearbeiter angestellt und nur 5 Prozent als Projektleiter.
Odec ist der Schweizerische Verband der dipl. HF. Er repräsentiert die Absolventinnen und Absolventen Höherer Fachschulen, ist also Dachverband aller Diplomierten HF mit 19 Verbänden. Der Odec vereint über 10'000 Mitglieder.
An der diesjährigen Salärstudie HF nahmen 3717 Personen teil, davon 2275 HF-Diplomierte und 1442 HF-Studenten. Die Saläre basieren auf dem Lohn der HF-Diplomierten, die Daten der HF-Studenten werden auch für die Karriereentwicklung verwendet.
Odec und die Unternehmensberatung Incon führen die HF-Salärstudie bereits zum zehnten Mal durch.
Die Broschüre «Saläre HF 2019/2020» kann bei der Geschäftsstelle des Odec für 50 Franken bezogen werden, Mitglieder erhalten sie für 20 Franken.
Odec ist der Schweizerische Verband der dipl. HF. Er repräsentiert die Absolventinnen und Absolventen Höherer Fachschulen, ist also Dachverband aller Diplomierten HF mit 19 Verbänden. Der Odec vereint über 10'000 Mitglieder.
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Die Broschüre «Saläre HF 2019/2020» kann bei der Geschäftsstelle des Odec für 50 Franken bezogen werden, Mitglieder erhalten sie für 20 Franken.
Dieser Artikel wurde in der «Handelszeitung» veröffentlicht. Weitere spannende Artikel finden Sie unter www.handelszeitung.ch.
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