Der grosse Guide
6 Tipps gegen Flugangst – und für entspannte Ferien

Wird dir schon mulmig, wenn du bloss ans Fliegen denkst? Mit diesen Tipps wirds besser.
Publiziert: 30.04.2024 um 16:34 Uhr
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Aktualisiert: 30.04.2024 um 16:37 Uhr
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Enge Gänge, viele Menschen: Für manche bedeutet Fliegen Anspannung, Angst und Nervosität.
Foto: Getty Images/Uppercut RF
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Norina Meyer
Beobachter

Menschen sind nicht fürs Fliegen gemacht. Es ist daher natürlich, sich davor zu fürchten. Über den Wolken kommen verschiedene Unannehmlichkeiten und Ängste zusammen: Man gibt die Kontrolle ab und ist gezwungen, sein Leben in fremde Hände zu legen. Zugleich ist man stark in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt und auf engstem Raum mit Fremden eingeschlossen. Und das alles in 10’000 Höhenmetern. Ein mulmiges Gefühl muss einem da nicht peinlich sein. Man geht davon aus, dass sich über die Hälfte der Passagiere im Flugzeug unwohl fühlt. Die gute Nachricht: Flugangst ist heilbar. 

Artikel aus dem «Beobachter»

Das ist ein Beitrag aus dem «Beobachter». Das Magazin berichtet ohne Scheuklappen – und hilft Ihnen, Zeit, Geld und Nerven zu sparen.

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Den richtigen Sitzplatz im Flugzeug wählen

Wählen Sie den Platz, der sich für Sie am besten anfühlt, vor allem bei einem Langstreckenflug. Wenn Sie darunter leiden, nicht einfach aufstehen und gehen zu können: Ihnen ist vermutlich mit einem Platz am Gang am wohlsten. Auch die Sitze beim Notausgang bieten etwas mehr Raum und können dem Gefühl, eingeschlossen zu sein, etwas entgegenwirken.

Wer unter Höhenangst leidet, sitzt möglichst weit weg vom Fenster. Ein Fensterplatz kann hingegen Leute beruhigen, denen es beim Fliegen schwerfällt, ausgeliefert zu sein. Denn so können sie das Geschehen besser beobachten – und den Flug mit dem Blick durchs Fenster «kontrollieren».

Wenn eher die Turbulenzen zu schaffen machen, kann man sich beim Gravitationszentrum des Flugzeugs installieren, ungefähr bei den Flügeln. Dort bewegt sich der Vogel am wenigsten. Und: Gemäss Studien sollen die Überlebenschancen bei einer Notlandung oder einem Absturz in der Nähe eines Notausganges im hinteren Drittel des Flugzeugs am grössten sein.

Apps gegen Flugangst nutzen

Es gibt zahlreiche Apps, die helfen, gegen die Flugangst zu kämpfen. «Flying Calmly» ist etwas für Kontrollfreaks, die bereits an Bord sitzen. Nutzer geben die Flugnummer ihres Fluges ein, dann werden die erwarteten Turbulenzen vorhergesagt. Zudem kann man mit einem Sensor die Bewegungen des Flugzeugs in der Luft verfolgen.

Wer sich lieber entspannt, als zu kontrollieren, ist bei «iFlyHigh» richtig. Dort findet man eine Reihe von mentalen und körperlichen Übungen sowie weitere Tipps, die das Wohlbefinden im Flieger steigern sollen – von autogenem Training und Muskelentspannungsübungen bis zu Yoga Nidra. Auch hier werden die Geräusche und Bewegungen erklärt.

Auf «PassengerGuard» findet man Pilotenwissen – etwa was passiert, wenn beim Start ein Triebwerk brennt, oder was ein Autopilot genau macht. Zudem werden die Geräusche und Abläufe in jeder einzelnen Flugphase erklärt, vom Start bis zur Landung. Nutzer können sich auch mittels einer Audio-Imagination auf eine mentale Flugreise begeben oder Achtsamkeits- und Meditationsübungen machen. Die App verspricht Soforthilfe, wenn sich eine Panikattacke anbahnt.

Beruhigende Einflüsse während des Flugs

Wer Angst hat, atmet schnell und oberflächlich. Es hilft, ruhig und tief aus dem Bauch heraus zu atmen. Das signalisiert dem Körper, dass alles in Ordnung ist. Wenn sich das gut anfühlt, legt man zwischen dem Ein- und Ausatmen eine kleine Pause ein.

Um wieder zur Ruhe zu kommen, kann man auch versuchen, bewusst auf die Umgebung zu achten – sei es auf die glatte Oberfläche des Plastikbechers oder auf den Geruch des Schoggitalers. Oder man riecht an einem Fläschchen mit ätherischem Lavendelöl. Es wirkt beruhigend und entspannend.

Denselben Effekt haben pflanzliche Präparate, etwa aus Baldrian, Passionsblume, Melisse oder Hopfen. Sie sind allemal besser als Alkohol oder starke Medikamente. Am besten lässt man sich beraten und probiert das Mittel schon vor der Reise aus. 

Manchen tut es gut, nicht still dasitzen zu müssen, wenn sich Panik anschleicht. Bewegen Sie sich also etwas, auch wenn der Raum begrenzt ist. Zudem lohnt es sich, die Macht der Gedanken zu nutzen: Erinnern Sie sich daran, dass das Flugzeug nicht nur ein ganz normales Verkehrsmittel ist, sondern zudem eines der am pingeligsten kontrollierten und damit sichersten.

Bei Turbulenzen können Sie sich genauso gut vorstellen, mit dem Auto über eine holprige Strasse zu fahren, im Zug über die Weichen zu schaukeln oder mit einem Schiff über die Wellen zu klatschen. Denn dass sich das Flugzeug bewegt, ist genauso normal. 

Seminare und Coachings besuchen

Wenn Sie die Flugangst nicht mit eigenen Mitteln in den Griff kriegen, müssen Fachleute her. Sprich: eine Psychotherapeutin oder ein spezialisierter Coach. Viele Airlines bieten Flugangst-Seminare an, die man allein oder in einer Gruppe besuchen kann.

Man lernt unter anderem, wie die Technik funktioniert und was im Cockpit vorgeht. Damit man sich seinen Ängsten stellen kann, wird teils mit professionellen Simulatoren gearbeitet. Und in einigen Seminaren gehört ein tatsächlicher Flug – in fachkundiger Begleitung – zum Programm. 

Flugangst vergessen dank Ablenkung

Versuchen Sie, den Fokus weg von der Angst und auf etwas anderes zu lenken – etwa indem Sie Ihre Lieblingsserie weiterschauen, Sudoku lösen, Podcasts hören oder ein Buch lesen.

Oder bitten Sie Ihre Begleitung, Sie in ein Gespräch zu verwickeln. Ihre Aufmerksamkeit liegt dann nicht auf dem Fliegen – und Sie kommen gar nicht erst dazu, jedes Maschinengeräusch zu analysieren.

Apropos Geräusche: Manchen Passagieren hilft es, sie mit Ohropax oder Noise-Cancelling-Kopfhörern auszublenden. Oder sich mit einer Schlafmaske vom Geschehen abzuschotten, gerade bei Nachtflügen.

Am besten gestalten Sie die Zeit im Flieger möglichst angenehm – sei es, indem Sie es sich mit einem aufblasbaren Nackenkissen und warmen Überziehsocken bequem machen oder sich mit Meerwasser-Nasenspray, Augentropfen und Lippenpomade vor der trockenen Zugluft schützen. 

Sich informieren, statt es bei der Angst lassen

Informieren Sie sich über die Themen, die Ihnen Angst machen. Denn wer zum Beispiel weiss, dass das Flugzeug auch nach einem Maschinenausfall noch lange weitersegelt oder die Tür in der Luft nicht von irren Mitpassagieren geöffnet werden kann, kann sich durch dieses Wissen selbst beruhigen.

Wenn Sie zum Beispiel ein Klappergeräusch besorgt und Sie deshalb nicht zur Ruhe kommen: Wenden Sie sich ans Flugpersonal. Drücken Sie den Service-Knopf und stellen Sie Ihre Fragen. Es wirkt beruhigend, wenn ein Profi in aller Ruhe versichert, dass alles okay ist.

Merkblatt «Rechte von Flugpassagieren» bei Guider

Merkblatt «Rechte von Flugpassagieren» bei Guider

Flug annulliert, überbucht oder verspätet: «Beobachter»-Abonnenten erfahren im Merkblatt «Ihre Rechte als Flugpassagier», was ihnen zusteht und welche Entschädigungssumme sie in den jeweiligen Situationen verlangen können.

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Flug annulliert, überbucht oder verspätet: «Beobachter»-Abonnenten erfahren im Merkblatt «Ihre Rechte als Flugpassagier», was ihnen zusteht und welche Entschädigungssumme sie in den jeweiligen Situationen verlangen können.

Wenn die Angst gross ist, können Sie das bereits beim Boarding bei der Crew zu erkennen geben. So kann diese am besten auf Ihre Bedenken eingehen.

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