Keine Zeit, keine Lust – kein Problem: Wer sich nicht um den eigenen Haushalt kümmern will oder kann, dem stehen heute diverse Internet-Vermittler bei der Suche nach einer Aushilfskraft zur VSeite. Eine davon ist Homeservice24.ch. Hier können Private ihre Dienste als Reinigungskraft, Gärtner oder Handwerker anbieten.
Die Haushaltshilfen-Plattform, die der Lemonfrog AG gehört, hat für BLICK rund 50'000 Datensätze ausgewertet. Wofür suchen Haushalte Unterstützung, was kostet sie und wo liegen die kantonalen Unterschiede?
Akademiker unter den Putzhilfen
Bei der Auswertung ist auffallend: «Viele Haushaltshilfen sind Akademiker», sagt Christoph Seitz (38), Marketing-Verantwortlicher bei Lemonfrog. Fast ein Viertel hat einen Uni- oder Fachhochschulabschluss. Oft helfe eine hauswirtschaftliche Tätigkeit, eine Arbeitslosigkeit zu überbrücken. Frauen machen 88 Prozent der Haushaltshilfen aus.
Die meisten sind zweisprachig. In der Westschweiz ist Portugiesisch mit 40 Prozent die stärkste Sprache neben Französisch. In der Deutschschweiz seien Französisch, Spanisch, Portugiesisch und Italienisch mit je 20 Prozent gleichauf. Seitz: «In 85 Prozent aller Fälle werden ausschliesslich Reinigungsarbeiten gesucht.»
Regionale Unterschiede bei den Stundenlöhnen
Im gesamtschweizerischen Schnitt erwartet eine Haushaltshilfe 25.80 Franken pro Stunde. In der Deutschschweiz sind es 26.40 Franken, in der Westschweiz etwas weniger mit 23.80 Franken. Laut Lemonfrog sind die Lohnerwartungen in den Kantonen Zürich (27.30 Fr.) und Zug (28.70 Fr.) über dem Durchschnitt. In Basel (25.20 Fr.) und Genf (23.10 Fr.) liegen sie unter dem Schnitt.
«Wir erklären uns die tieferen Löhne mit der Nähe zur Grenze. In diesen Kantonsstädten bieten auch Grenzgänger hauswirtschaftliche Dienste an, was den Wettbewerb verstärkt», sagt Christoph Seitz. Ob es sich hier um Bruttolöhne handelt, kann er nicht sagen. «Wir lassen es den Anbietern bewusst offen.» Er gehe aber davon aus, dass die Haushaltshilfen mit dem Nettolohn im Kopf in diese Verhandlungen gehen.
Was ist ein fairer Putzfrauen-Lohn?
Welchen Lohn hält Seitz für fair? «25 Franken netto pro Stunde, das entspricht 28 Franken brutto, halten wir für angemessen», sagt er. So habe die Putzfrau auch die Steuer bereits bezahlt (vereinfachtes Abrechnungsverfahren).
«Damit verdienen die Haushaltshilfen mehr pro Stunde als bei den Putzagenturen, und die Gesamtkosten für den Arbeitgeber sind trotzdem niedriger.»
Diese Einschätzung deckt sich mit Angaben andere Vermittlungsportale. Das Portal quitt.ch beispielsweise empfiehlt einen Bruttolohn zwischen 25 und 30 Franken pro Stunde, abhängig von der jeweiligen Region.
Wichtig: Wer eine Putzfrau anstellt, muss bei der Ausgleichskasse Sozialabgaben bezahlen und eine Unfallversicherung abschliessen.
Service-Pakete erleichtern Anstellung
Wer diesen administrativen Aufwand scheut, findet gegen eine Gebühr Hilfe im Internet (quitt.ch, zas.ch) oder einen Anstellungsassistenten (unentgeltlich) auf Fairboss.ch. Letzterer ist ein Dienst der Lemonfrog AG. Wer diesen aber über längere Zeit regelmässig für Zeiterfassung und Lohnabrechnungen nutzt, muss eine Jahresgebühr zahlen.
Die Plattform Batmaid.ch bietet ein Modell zwischen Putzagentur (wie Bookatiger.com) und Haushaltshilfenvermittlung (wie Homeservice24.ch) an. Die Putzfrau ist direkt im Haushalt angestellt, die Abwicklung der Versicherungen/Sozialversicherungen geschieht aber durch Batmaid. Der Preis variiert je nach Regelmässigkeit der Putzarbeiten.