Mit den Euro-Löhnen will sich die Modekette währungsmässig absichern. Denn 85 Prozent der Erträge fallen im Euroraum an, wie Tally-Weijl-Chef Beat Grüring in einem Interview mit den Zeitungen der AZ-Mediengruppe vom Mittwoch sagt. Muss ein Teil der Löhne in Franken bezahlt werden, stellt dies ein Währungsrisiko dar.
Aus diesem Grund habe man auch die Verlagerung des Hauptsitzes nach Lörrach geprüft, sagt Grüring. Zudem wäre es auch sonst der billigere Standort gewesen, zum Beispiel in Bezug auf die Mietkosten. In Lörrach hat Tally Weijl sein grösstes Logistikzentrum. «Von dort aus verschicken wir rund 60 Prozent der Ware», so Grüring.
Als man die Verlagerung geprüft habe, habe man die Mitarbeiter einbezogen. «Und wir haben gesehen, dass es zwar verschiedene Mitarbeiter gab, die den Umzug befürworteten, doch bei den meisten merkten wir, dass sie nicht in Deutschland arbeiten wollten», sagt der Tally-Weijl-Chef.
Daher habe auf den Umzug verzichtet. Einerseits aus Rücksicht auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter. Andererseits, um diese Arbeitskräfte nicht zu verlieren. «Wir haben in der Phase der Entscheidungsfindung schon vereinzelt gute Kräfte verloren, die sich sagten: Ich gehe, bevor sie das machen», so Grüring.
Die Modekette beschäftigt in Basel etwas mehr als 200 Personen. Alle Mitarbeiter, die nun am Hauptsitz neu eingestellt werden, erhalten einen Eurolohn. Die Bisherigen könnten wählen, ob sie weiter in Schweizer Franken bezahlt werden wollen oder in Euro, sagt der Tally-Weijl-Chef. Die Regelung gilt nicht für das Ladenpersonal. Dieses wird weiter in Schweizer Franken bezahlt. (SDA/pbe)