Im Interview mit «Fortune» stellte Apple-Chef Tim Cook (54) in Aussicht, irgendwann sein ganzes Vermögen zu spenden. Das Wirtschaftsmagazin schätzt, dass er Apple-Aktien im Wert von 120 Millionen Dollar und Optionen im Wert von weiteren 650 Millionen hält.
Sein Vorgänger und Apple-Mitbegründer Steve Jobs (†56) hatte kurz vor seinem Tod 2011 ein geschätztes Aktien-Vermögen von 8,7 Milliarden Dollar.
Ganz im Gegensatz zu seinem Freund Cook dachte er nicht im Traum ans Spenden. «Fortune» bezeichnete ihn als «einen der führenden Egomanen des Silicon Valley». Als er 1997 nach Jahren zu Apple zurückkehrte, strich er aus Spargründen alle Spendenprogramme.
Jobs war nicht nur Egomane sondern auch Tyrann. In der Biografie «The Second Coming of Steve Jobs» beschreibt ihn Autor Alan Deutschman als emotionalen Randalierer, der regelmässig herumschrie, Tobsuchtsanfälle bekam und Angestellte beschimpfte.
Die ehemalige PR-Chefin hätte sich bei Begegnungen mit ihm jeweils in die Rolle eines Stierkämpfers versetzt und so getan, als «als sei ich bereits tot».
Cook ist «die grösste Führungspersönlichkeit»
Ganz anders schreibt «Fortune» nun über Tim Cook. Er führe Apple «so stark, unter anderem in überraschende Richtungen, dass er die Nummer 1 in der Liste der grössten globalen Führungspersönlichkeiten verdient hat».
Cook habe zudem angefangen, sich «systematisch der Philantropie» anzunähern. Diese Spendenfreudigkeit reicher Menschen rückt ihn in die Nähe anderer Wirtschaftsführer, die sich dem «Giving Pledge» (etwa: das Spenden-Versprechen) angeschlossen haben.
Gegründet wurde die Kampagne vor fünf Jahren von der Investorenlegende Warren Buffett und Microsoft-Gründer Bill Gates – zwei der reichsten Menschen der Welt. Inzwischen konnten sie Leute wie Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg und Tesla-Chef Elon Musk ins Boot holen.
Apropos Spenden: Cook wollte 2009 seinem kranken Chef einen Teil seiner Leber spenden, um ihm das Leben zu retten. Doch Jobs lehnte beleidigt ab. (alp)