Die Autohersteller sind unter Druck. Der Ruf nach einem Diesel-Verbot wird immer lauter. Sogar die deutsche Kanzlerin ist dafür: «Ich kann jetzt noch keine präzise Jahreszahl nennen, aber der Ansatz ist richtig», sagt Angela Merkel (63) im Interview mit der «Superillu».
Die Branche habe «schwere Fehler» gemacht. Die Konsequenz: «Kontrolle ist notwendig.» Die Bundeskanzlerin will darum am nächstem Diesel-Gipfel im Herbst persönlich teilnehmen.
Schulz bezeichnet Merkel als planlos
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz (61) hält von Merkels Aussage wenig: «Am Wochenende hat sie eine Quote für Elektroautos abgelehnt. Nun fordert sie ein Dieselverbot.»
Merkel habe weder für die Zukunft der deutschen Automobilindustrie noch für die Zukunft des Landes einen Plan, so Schulz.
Mittelfristig kein Verkaufsstopp geplant
Die Autoindustrie hält sich bedeckt: «Wir halten es für geboten, den Politikern ihre Bühne zu überlassen, wenn es sich teilweise auch um Laienschauspieler handelt», sagte ein Branchenvertreter der Nachrichtenagentur «Reuters».
In Deutschland wollen die Grünen einen Verkaufsstopp von Verbrennungsmotoren ab 2030. In der Schweiz fordert der grüne Nationalrat Balthasar Glättli (45) in einer Motion ein Zulassungsverbot von Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2025. Konkrete Pläne fehlen jedoch.
Andere europäische Länder sind weiter: So wollen Frankreich und Grossbritannien nach 2040 keine neuen Autos mit Benzin- oder Dieselmotoren zulassen.