Coop sprang zuerst auf den Hanf-Zigi-Boom auf, dann war Spar dran. Dort sind die Zigis nach Angaben von Sprecherin Silvia Manser seit letztem Spätsommer/Herbst im Verkauf. Diese Woche nun zieht der Discounter Denner nach.
Bei der Migros-Tochter kommen die CBD-Zigaretten der Marke «Heimat» in diesen Tagen ins Regal – bei über 800 Filialen von Denner und dessen Satelliten.
Der Gang zum Discounter kommt für Hanf-Fans günstiger als jener zum Grossverteiler. Denner bietet das Heimat-Zigi-Päckli mit 18.90 Franken einen Franken billiger an als Coop und Spar. Dort kostet das Päckli 19.90 Franken.
Valora, Spar und Migrolino setzen ebenfalls auf Hanf
Doch damit nicht genug: Auch Valora mit ihren K-Kiosken startet im März den Hanf-Zigi-Verkauf. «Wir können bestätigen, dass wir am nächsten Montag mit dem Verkauf der «Heimat Tabak&Hanf»-Zigaretten in allen unseren Verkaufsstellen in der Schweiz – mit Ausnahme der Flughäfen – starten», sagt Valora-Sprecher Lukas Mettler gegenüber BLICK.
Bei K-Kiosk, in den Avec-Shops und auch bei Press-&-Books-Geschäften – insgesamt fast 1000 Verkaufsstellen – wirds die Hanf-Zigis zum selben Preis wie bei Coop geben.
BLICK weiss: Auch die Convenience-Shops von Migrolino, die BP-Tankstellen und die Westschweizer Naville-Kioske nehmen jetzt «Heimat»-Hanf-Zigis ins Sortiment auf.
Guter Preis für Tabak-Gegner
Die Grossoffensive mit den legalen Hanf-Zigis kümmert die Tabak-Gegner nicht gross: «Aus Sicht der Tabakprävention ist der Preis traumhaft», sagt Thomas Beutler von der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention. Auch der Discount-Preis von 18.90 Franken sei für einen Grossteil der Konsumenten abschreckend. «Gerade für Einsteiger, also meist Kinder und Jugendliche, spielt der Preis eine wichtige Rolle. Sie kaufen dann häufig billigere Tabakprodukte.»
Bei der Markteinführung von Coop im letzten Sommer klang das noch anders: «Man versucht so, den Joint zu legalisieren», sagte Andrea Geissbühler, Präsidentin des Dachverbands Drogenabstinenz Schweiz, über das Produkt. Kritik gabs auch von Sucht Schweiz: «Aus Präventionssicht ist es bedenklich, dass ein weiteres Tabakprodukt auf den Markt kommt. Und Nikotin macht stark abhängig.»
Thomas Beutler von der Tabakprävention kann sich nicht vorstellen, dass die «Heimat»-Zigis zum Verkaufsschlager werden. Denn warum soll man diese überhaupt kaufen? «Die Hanf-Zigaretten kosten mehr als normale Zigis, eine Joint-Wirkung haben sie aber trotzdem nicht.»
Schädlich sind sie aber dennoch, wie Beutler erklärt: «Nach dem heutigen Wissensstand sind CBD-Zigaretten so schädlich wie herkömmliche.»
Hersteller baut Anlagen aus
Offenbar kommen die Hanf-Zigis aber bei den Kunden gut an. Im Januar berichtete Radio Energy, dass pro Woche 30’000 Päckli verkauft werden. Mit den neuen Verkaufswegen wird diese Zahl wohl deutlich steigen.
Beim Hersteller ist man vorbereitet. Eine ganz neue Verpackungslinie hat die Kapazität seit dem Verkaufsstart bei Coop bereits verdoppelt. Denn ursprünglich produzierte das Start-up Koch & Gsell aus Steinach SG nur 1000 Stangen pro Woche.
Und der Ausbau geht weiter, wie Firmengründer Roger Koch erklärt: Mitte März nimmt die Firma eine neue Tabak-Aufbereitungsanlage in Betrieb. Anfang April dann kommt eine weitere Produktionslinie für Zigaretten. Damit wird sich die Kapazität erneut verdoppeln.
Den ganzen CBD-Boom möglich gemacht hat eine Gesetzesänderung. Nun ist die neue Zigarette gesetzeskonform. Dass Hanf high macht, hängt mit dem darin enthaltenen Tetrahydrocannabinol (THC) zusammen. Liegt der THC-Gehalt der Pflanze unter 1 Prozent, hat der Hanf keine psychotrope Wirkung und darf in der Schweiz legal erworben und konsumiert werden.
Dank einer Gesetzesänderung von 2011 kann man heute in der Schweiz legal kiffen. Damals erhöhte der Bund die erlaubte THC-Limite für Hanfpflanzen von 0,3 auf 1,0 Prozent. So wurde es möglich, Produkte aus legalem CBD-Hanf zu entwickeln. Salonfähig wurde dieser im August 2016 mit der Bewilligung für dessen Anbau und Verkauf. CBD ist ebenfalls ein Cannabinoid, jedoch im Unterschied zu THC nicht psychoaktiv. Es macht müde und entspannt, berauscht aber nicht. Die Produkte auf dem Markt enthalten also sehr wenig THC, aber viel CBD.
Dank einer Gesetzesänderung von 2011 kann man heute in der Schweiz legal kiffen. Damals erhöhte der Bund die erlaubte THC-Limite für Hanfpflanzen von 0,3 auf 1,0 Prozent. So wurde es möglich, Produkte aus legalem CBD-Hanf zu entwickeln. Salonfähig wurde dieser im August 2016 mit der Bewilligung für dessen Anbau und Verkauf. CBD ist ebenfalls ein Cannabinoid, jedoch im Unterschied zu THC nicht psychoaktiv. Es macht müde und entspannt, berauscht aber nicht. Die Produkte auf dem Markt enthalten also sehr wenig THC, aber viel CBD.