Vive la France! Oder besser gesagt: Viel Umsatz bringe die Partnerschaft mit den Franzosen. Das denkt sich wohl Manor mit seinem neusten Coup. Die grösste Warenhauskette mit Sitz in Basel – im Besitz des Familienunternehmens Maus Frères – spannt erneut mit einem französischen Unternehmen zusammen, lagert Teile seines Sortiments aus. Neu verkauft Manor Trekkinghosen, Shirts, Schuhe und Wanderstöcke des französischen Sportmultis Decathlon.
Decathlon ist ein Sportgigant. Man kennt die Mega-Sporthäuser aus den Frankreichferien: Verkaufsflächen in Fussballfeldgrösse, gefüllt mit Billig-Sportware. Auch in der Schweiz betreibt Decathlon immer mehr Sportläden. Manor-Sprecher Andreas Richter bestätigt den Markteintritt von Decathlon in die Warenhauskette, über den «CH Media» am Donnerstag berichtet. Es handle sich um einen Test in zehn ausgewählten Manor-Warenhäusern, darunter jene in Aarau, Basel, Chur, Genf, Lausanne und Sargans SG. Die Produkte seien Eigenmarken von Decathlon für das Outdoor-Segment. Manor will offenbar testen, wie gut die «fremden», günstigeren Sportartikel von Decathlon gegenüber Manor-Eigenmarken performen.
Gründe für die «French-Connection»
Naheliegend ist die Partnerschaft aus diesem Grund: Manor-Besitzer Maus Frères hat seine 23 Athleticum-Sportfilialen vor drei Jahren an Decathlon verkauft. Zudem ist der neue Maus-Frères-CEO Thierry Guibert ein Franzose. Dieser ernannte seinen Landsgenossen Alexandre Nodale kürzlich zu seinem Stellvertreter.
Hinzu kommt: Vor Jahren sicherte sich Manor die exklusive Partnerschaft mit Sephora. Die Make-up-Marke gehört dem französischen Luxusgüterkonzern LVMH. Verkaufsfläche in Manor-Warenhäusern wurde zuletzt auch Partner Fnac eingeräumt, einer französischen Bücher- und Heimelektronikkette. Und jetzt Decathlon.
Diese Franzosen-Deals sind intern ein Thema, schreibt «CH Media». Den Konsumentinnen und Konsumenten dürfte dies egal sein. Sie wollen Auswahl und gute Ware für einen guten Preis. (uro)