Dating-Plattform
Die bei Schwulen beliebte Dating-App Grindr will an die Börse

Die Dating-Plattform für Schwule, Grindr, will an die Börse. Das US-Unternehmen gab am Montag bekannt, dass es sich dafür mit einer speziellen Akquisitionsgesellschaft zusammengeschlossen hat.
Publiziert: 10.05.2022 um 13:57 Uhr
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Aktualisiert: 10.05.2022 um 14:00 Uhr
Grindr laut eigenen Angaben auf über zwei Milliarden Dollar bewertet.
Foto: MARTIN BUREAU

Das Unternehmen wird demnach auf 2,1 Milliarden Dollar (zwei Milliarden Euro) bewertet und voraussichtlich 384 Millionen Dollar aus dem Börsengang einnehmen. Mit dem Geld wolle Grindr «die Möglichkeiten, die es der LGBTQ+-Community bietet, weiter ausbauen», erklärte Unternehmenschef Jeff Bonforte.

Das 2009 gegründete Startup ist nach eigenen Angaben profitabel. Es bezeichnet sich selbst als «die weltweit grösste Social-Networking-App für Schwule, Bi-, Trans- und Queer-Personen». Grindr hatte im vergangenen Jahr laut eigenen Angaben durchschnittlich 10,8 Millionen monatliche Nutzer, von denen die meisten 35 Jahre alt oder jünger sind.

Der Zusammenschluss von Grindr mit einer sogenannten Special Purpose Acquisition Company (SPAC) steht demnach noch unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigung und wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte dieses Jahres vollzogen. SPACs werden gegründet, um von Investoren Geld einzusammeln und damit dann ein zuvor noch nicht bekanntes Unternehmen an die Börse zu bringen.

Unternehmen laut eigenen Angaben auf über zwei Milliarden Dollar bewertet

Grindr befand sich zuvor im Besitz der chinesischen Gruppe Beijing Kunlun Tech. Diese verkaufte die App im Jahr 2020 unter dem Druck der US-Behörden, die befürchteten, dass der mögliche Missbrauch der Daten ein Risiko für die nationale Sicherheit darstellen könnte, an Investoren. Die Grindr-App verschwand Anfang des Jahres im Zuge einer vorgeblich dem Datenschutz dienenden Löschkampagne der chinesischen Internetbehörde aus mehreren App-Stores in China.

Im vergangenen Dezember verhängten norwegische Behörden wegen Datenschutz-Verstössen eine Geldstrafe von mehr als sechs Millionen Euro gegen das Unternehmen. Grindr legte dagegen Berufung ein. (AFP)

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