Das steht im Geheimvertrag mit den Erben
Was die Franzosen bei Sika wirklich wollen

Der Geheimvertrag zwischen der Familie Burkard und Saint-Gobain zeigt, dass die öffentlichen Versprechen der Franzosen nur leere Worte sind. BLICK liegt der Vertrag vor.
Publiziert: 14.11.2016 um 10:55 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:13 Uhr
Nach dem Verkauf an Saint-Gobain ist es aus mit der Selbständigkeit von Sika.
Foto: ARND WIEGMANN
Guido Schätti

Nach dem Verkauf an Saint-Gobain ist es aus mit der Selbständigkeit von Sika. Das zeigt der im Dezember 2014 abgeschlossene Geheimvertrag zwischen dem französischen Baukonzern und den Geschwistern Burkard. Sie verpflichten sich, Sika mit Haut und Haaren auszuliefern.

Im Vertrag, welcher BLICK vorliegt, verpflichten sich die Geschwister, sämtliche Verwaltungsräte zu entfernen, die sich gegen den Deal sperren. Zudem erklären sie sich bereit, den Sika-Chef darauf einzuschwören, dass er den Verkauf unterstützt. Beides zeugt vom Versuch, Kontrollinstanzen zu umgehen. 

Stossend auch: Die Einhaltung der Gesetze sei vorausgesetzt, steht zwar im Vertrag, gleichzeitig diktiert Saint-Gobain-Chef Pierre-André de Chalendar (58) aber Bedingungen, welche das Börsengesetz ritzen. So verlangt er, dass gewisse Gruppen informiert würden, «bevor eine öffentliche Ankündigung gemacht wird».

Als Ziel nennt de Chalendar, dass Sika «ein Mitglied der Saint-Gobain-Gruppe wird». Nach Abschluss müssen die Burkards eine ausserordentliche Generalversammlung einberufen, für welche die Franzosen die Traktandenliste vorgeben. Das steht im Widerspruch zu de Chalendars öffentlichen Versprechen, Sika bleibe selbständig.

Auch die «Sonntagszeitung» berichtete gestern über den Vertrag. Dieser nennt «Pflichten und Richtlinien», welche Sika zu erfüllen habe. Ein Sprecher räumte gegenüber der Zeitung ein, die Bestimmung sei nicht haltbar: «Die Familie kann die Sika nicht ohne deren Zustimmung zu etwas verpflichten.»

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